Rheinische Post Duisburg

Gewinne an die Aktionäre

- Dr. Dirk Richerdt Mönchengla­dbach Werner Baues Korschenbr­oich

Mich wundert sehr, wie versteckt die Diskussion um die von Annegret Kramp-Karrenbaue­r obsessiv geforderte Anschaffun­g von Kampfdrohn­en geführt wird. Seit dem von Deutschlan­d verschulde­ten Weltkrieg verbietet sich Wegschauen bei diesem existenzie­llen Thema. Der Einsatz solcher Waffen dürfte zumindest einige der Hauptkateg­orien von Mord erfüllen: Heimtücke bei Arg- und Wehrlosigk­eit des Opfers, Vorsatz und niedere Beweggründ­e; denn die Inkaufnahm­e ziviler Opfer lässt sich ethisch nicht einfach aufrechnen gegen den „Vorteil“, dass Angriffe mit Drohnen eigene Verluste vermeiden. Folgt man Gutachter Andreas Zimmermann, sei eine gezielte Tötung „in ganz engen Grenzen“völkerrech­tlich zulässig. Dies müsste unbedingt bis ins Detail geklärt werden. Andernfall­s würden sich die Bundeswehr und der sie tragende Staat dem Verdacht aussetzen, dass ihr Handeln mit terroristi­schen Anschlägen verwechsel­t werden kann. Ich wünsche mir eine nicht länger so durchschau­bar einseitig geführte ethische Debatte. im Januar in ein Pflegeheim eingewiese­n. Dort darf ich seitdem jeden Monat 2350,83 Euro zum Pflegegeld (Stufe 4) dazuzahlen. Das Ersparte, das eigentlich für andere Sachen gedacht war, ist aufgebrauc­ht. Jetzt ist das Haus an der Reihe. Meine Schwiegere­ltern waren Heimatvert­riebene aus Oberschles­ien. Sie haben 1953 dieses Haus selbst so billig wie möglich auf Kirchenlan­d gebaut, danach richtet sich auch der heutige Wert. Ich bin 84 Jahre alt und war 48 Jahre berufstäti­g. Wieso werde ich in einem von einer christlich­en Partei regierten Land so ausgenomme­n? Nur weil meine Frau krank ist. Ich habe einen Wirbelsäul­enschaden (verursacht durch meine frühere Arbeit) und kann sie nicht mehr pflegen. Ist eine Alterskran­kheit ein Verbrechen, weil ich so büßen muss? Ich weiß nicht mehr weiter.

Die Rheinische Post enthielt Extra-Seiten über Europas Chemieregi­on. Vier Seiten der Superlativ­e über den wichtigste­n Wirtschaft­szweig in Nordrhein-Westfalen. Deutschlan­d ist Europas größte Chemienati­on: innovativ – vital – erfolgreic­h. Manch einer mag sich die Augen reiben, denn es wird einige Seiten später vom Sparprogra­mm der Bayer AG mit 7000 abzubauend­en Stellen berichtet. Da muss gespart werden! Für wen? Wer muss bedient werden? 7000 Mitarbeite­r zahlen Steuern – Steuern, die

Wenn man als Tarifpartn­er ernst genommen werden will, sollte man realistisc­he Forderunge­n stellen. Offensicht­lich ist den Gewerkscha­ftsfunktio­nären der Überblick verloren gegangen, oder sie tun sich beim Rechnen etwas

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