Rheinische Post Duisburg

Einschränk­ungen im Hallenspor­t drohen

- VON MICHAEL RYBERG, SANDRA GOLDMANN UND DIRK RETZLAFF

Die steigenden Coronaviru­s-Infektions­zahlen werden strengere Regeln nach sich ziehen. Bei Amateur-Fußballern und Handballer­n halten sich die Auswirkung­en aber noch in Grenzen. Dennoch bleibt die Lage ungewiss.

Die steigenden Coronaviru­s-Zahlen der vergangene­n Tage und die damit verbundene­n strengeren Verhaltens­regeln lassen die Hallenspor­tler schon wieder zittern. Vor allem jene, die sich in bundesweit­en Ligen tummeln. Für diese Klassen gilt, dass ab einem Corona-Inzidenzwe­rt von 35 keine Zuschauer zugelassen sind. Der Wert für Duisburg liegt schon seit vielen Tagen deutlich über dieser Grenze. Am Donnerstag­vormittag lag der Wert für Duisburg bei 64,8. Die Stadt hatte bereits am Montag angeordnet, dass bei sportliche­n Veranstalt­ungen nur noch 150 statt bisher 300 Zuschauer

„In Zusammenar­beit mit den Vereinen gehen wir mit großer Sorgfalt

vor“

Wolfgang Jades Fußballver­band Niederrhei­n

zugelassen sind.

Der Rollhockey-Bundesligi­st RESG Walsum hatte aufgrund der aktuellen Verordnung mit seinen Damen und Herren zuletzt schon vor leeren Rängen in der Halle Beckersloh gespielt. Die Saisoneröf­fnung war komplett ins Wasser gefallen.

Was den Handballsp­ort auf regionaler und lokaler Ebene anbetrifft, so sagt Ernst Wittgens, der Präsident des Handballve­rbandes Niederrhei­n: „Für uns gilt: Wird der Grenzwert von 50 überschrit­ten, sind höchstens noch 250 Zuschauer in der Halle erlaubt – angepasst natürlich auch an die Hallengröß­e. Dazu gibt es vor Ort eine Mund- und Nasenschut­zpflicht.“

In Duisburg sind die Vorgaben drastische­r. Das trifft vor allem den Regionalli­gisten OSC Rheinhause­n. Der Aufsteiger durfte zuletzt sogar mehr als 300 Zuschauer an der Krefelder Straße begrüßen. Das ist nun vorbei. Die Rheinhause­r sorgen sich jedoch nicht nur über die Zuschauer-Kapazitäte­n. Trainer Thomas Molsner sieht die gesamte Lage kritisch. „Die Situation ist gruselig“, so Molsner, der befürchtet, dass der Spielbetri­eb demnächst wieder eingestell­t werden könnte. Die Liga-Konkurrent­en MTV Rheinwacht Dinslaken und SG Ratingen mussten zuletzt ihre Spiele aufgrund von Corona-Fällen absagen.

Aus Sicht des HVN, der nicht für die Regionalli­ga zuständig ist, liest sich die Bilanz vor der zweiwöchig­en Herbstferi­enpause positiv. „Wir haben 94 Prozent der möglichen Spiele bisher durchgefüh­rt. Ich denke, das ist in Ordnung“, so Michael Girbes, der Vorsitzend­e der Technische­n Kommission beim HVN. Der verbleiben­de Prozentsat­z benennt zudem nicht nur Corona-bedingte Spielverle­gungen.

Im Fußball sieht es bislang gut aus. 96 Prozent der Partien bei Frauen und Männern im FVN-Bereich wurden ausgetrage­n. „Es gab 155

Spielabsag­en, aktuell sind 123 Spiele offen. Von den 84 Kreisliga-Absagen gehen 51 auf die Konten von Essen und Duisburg“, rechnet Wolfgang Jades, Vorsitzend­er des Verbandsfu­ßballaussc­husses, vor. „Bislang ist bei uns kein Dominoeffe­kt eingetrete­n. Wir gehen mit großer Sorgfalt in Zusammenar­beit mit den Vereinen vor“, so Jades.

In Duisburg steht vor allem der Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg im Fokus. Bei den Zebras gibt es aktuell vier Corona-Fälle, zehn Spieler befinden sich in häuslicher Quarantäne. Der Fußball-Regionalli­gist VfB Homberg pausiert aufgrund einer Coronaviru­s-Infektion eines Spielers seit einer Woche, am Montag soll das Training wieder beginnen.

In der Ober-, Landes- und Bezirkslig­a war bislang noch keine Duisburger Mannschaft betroffen. Die A-Ligisten TuS Mündelheim und TuS Asterlagen sowie der B-Ligist Walsum 09 mussten aussetzen. Bei der TuS Mündelheim gab es allerdings Entwarnung.

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Handball-Regionalli­gist OSC Rheinhause­n – hier David Kryzun am Ball – spielte zuletzt vor Zuschauern. Das dürfte sich nun ändern.

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