Einschränkungen im Hallensport drohen
Die steigenden Coronavirus-Infektionszahlen werden strengere Regeln nach sich ziehen. Bei Amateur-Fußballern und Handballern halten sich die Auswirkungen aber noch in Grenzen. Dennoch bleibt die Lage ungewiss.
Die steigenden Coronavirus-Zahlen der vergangenen Tage und die damit verbundenen strengeren Verhaltensregeln lassen die Hallensportler schon wieder zittern. Vor allem jene, die sich in bundesweiten Ligen tummeln. Für diese Klassen gilt, dass ab einem Corona-Inzidenzwert von 35 keine Zuschauer zugelassen sind. Der Wert für Duisburg liegt schon seit vielen Tagen deutlich über dieser Grenze. Am Donnerstagvormittag lag der Wert für Duisburg bei 64,8. Die Stadt hatte bereits am Montag angeordnet, dass bei sportlichen Veranstaltungen nur noch 150 statt bisher 300 Zuschauer
„In Zusammenarbeit mit den Vereinen gehen wir mit großer Sorgfalt
vor“
Wolfgang Jades Fußballverband Niederrhein
zugelassen sind.
Der Rollhockey-Bundesligist RESG Walsum hatte aufgrund der aktuellen Verordnung mit seinen Damen und Herren zuletzt schon vor leeren Rängen in der Halle Beckersloh gespielt. Die Saisoneröffnung war komplett ins Wasser gefallen.
Was den Handballsport auf regionaler und lokaler Ebene anbetrifft, so sagt Ernst Wittgens, der Präsident des Handballverbandes Niederrhein: „Für uns gilt: Wird der Grenzwert von 50 überschritten, sind höchstens noch 250 Zuschauer in der Halle erlaubt – angepasst natürlich auch an die Hallengröße. Dazu gibt es vor Ort eine Mund- und Nasenschutzpflicht.“
In Duisburg sind die Vorgaben drastischer. Das trifft vor allem den Regionalligisten OSC Rheinhausen. Der Aufsteiger durfte zuletzt sogar mehr als 300 Zuschauer an der Krefelder Straße begrüßen. Das ist nun vorbei. Die Rheinhauser sorgen sich jedoch nicht nur über die Zuschauer-Kapazitäten. Trainer Thomas Molsner sieht die gesamte Lage kritisch. „Die Situation ist gruselig“, so Molsner, der befürchtet, dass der Spielbetrieb demnächst wieder eingestellt werden könnte. Die Liga-Konkurrenten MTV Rheinwacht Dinslaken und SG Ratingen mussten zuletzt ihre Spiele aufgrund von Corona-Fällen absagen.
Aus Sicht des HVN, der nicht für die Regionalliga zuständig ist, liest sich die Bilanz vor der zweiwöchigen Herbstferienpause positiv. „Wir haben 94 Prozent der möglichen Spiele bisher durchgeführt. Ich denke, das ist in Ordnung“, so Michael Girbes, der Vorsitzende der Technischen Kommission beim HVN. Der verbleibende Prozentsatz benennt zudem nicht nur Corona-bedingte Spielverlegungen.
Im Fußball sieht es bislang gut aus. 96 Prozent der Partien bei Frauen und Männern im FVN-Bereich wurden ausgetragen. „Es gab 155
Spielabsagen, aktuell sind 123 Spiele offen. Von den 84 Kreisliga-Absagen gehen 51 auf die Konten von Essen und Duisburg“, rechnet Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses, vor. „Bislang ist bei uns kein Dominoeffekt eingetreten. Wir gehen mit großer Sorgfalt in Zusammenarbeit mit den Vereinen vor“, so Jades.
In Duisburg steht vor allem der Fußball-Drittligist MSV Duisburg im Fokus. Bei den Zebras gibt es aktuell vier Corona-Fälle, zehn Spieler befinden sich in häuslicher Quarantäne. Der Fußball-Regionalligist VfB Homberg pausiert aufgrund einer Coronavirus-Infektion eines Spielers seit einer Woche, am Montag soll das Training wieder beginnen.
In der Ober-, Landes- und Bezirksliga war bislang noch keine Duisburger Mannschaft betroffen. Die A-Ligisten TuS Mündelheim und TuS Asterlagen sowie der B-Ligist Walsum 09 mussten aussetzen. Bei der TuS Mündelheim gab es allerdings Entwarnung.