Matinée im EarPort
So langsam findet der „EarPort“, dem Ort am Philosophenweg 17a im Innenhafen, wo experimentelle Musik und Begegnungen zwischen den Künsten gehaltvoll dargeboten werden, zurück zur Veranstaltungsnormalität. Mit der Matinée „Feuer in deinen Augen“am Sonntag, 18. Oktober, um 11 Uhr geht es jedenfalls in diese Richtung. Ein Besuch der „Quadrophonie I: Ukraine – Deutschland“, so lautet das Format des von und mit Gerhard Stäbler und Kunsu Shim
konzipierten Konzertes, ist jedoch nur mit Voranmeldung unter earport.duisburg@gmail.com und anschließender Rückbestätigung möglich. Beziehungen zur Ukraine bestehen seit der Einladung Stäblers 2009 durch die Tschaikowski-Musikakademie der Ukraine. Hier ergaben sich erste Kontakte zu Bohdan Sehin und Maksym Kolomiiets, die zu den prägenden Persönlichkeiten einer jüngeren, international vernetzten ukrainischen Komponistengeneration zählen. Sehin absolvierte seine Kompositionsstudien in der Ukraine und in Polen, Kolomiiets ein Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Das Akkordeon spielte insbesondere in der städtischen, widerständischen Folklore der 1920er Jahre, dem sogenannten „Lwiwer Batiar“, eine wichtige Rolle und wurde von Sehin wiederholt in seinen Kompositionen verwendet. Darin trifft er sich mit Stäblers maßgeblichen Beiträgen zum zeitgenössischen Repertoire für dieses Instrument. Stäbler und Kunsu Shim steuern zum Programm kompositorische Werke mit teilweise offenen Strukturen bei, die sowohl die Musiker (Roman Yusipey am Akkordeon und Mathieu Jocqué am Violoncello) aus beiden Ländern zusammenführt, wie auch durch Verwendung von hintergründigen Texten aus jenen Ländern die Auseinandersetzung mit der jeweiligen Kultur anregt. O.R.