Rheinische Post Duisburg

Verbrauche­r sind nicht das Problem

- Jürgen Schmidt per E-Mail Georg Weidner Willich

Liebe Feiernde, ob jung oder alt. Liebe Großfamili­en und alle, die meinen, es dreht sich nur um einen selbst: Bitte haltet euch doch an die vorgegeben­en Regeln für die Sicherheit unseres Landes! Es geht um eure Gesundheit und die der anderen. Ihr seid nicht allein auf dieser Welt. Für viele hängt die Existenz davon ab, ob die Geschäfte wieder schließen müssen – für mich auch. Gerade die Gastronomi­e! Viele von euch sind doch die ersten, die dann rufen „Was soll das, dass alle wieder schließen müssen und wir nicht mehr raus oder uns treffen dürfen?“Auch wir kleinen Einzelhänd­ler können uns keinen neuen Lockdown erlauben. Wir sind angewiesen auf

Herr Schäuble kann doch sicherlich als Bundestags­präsident von seinem Hausrecht Gebrauch machen und die Verweigere­r des Saales oder sogar des Hauses verweisen. Unverständ­lich, wenn solches Verhalten vor einem Gericht überhaupt als Klage zugelassen wird.

Zu „Wasserstof­f als Zukunftste­chnologie“(RP vom 10. Oktober): Danke für den ausführlic­hen Artikel zum Thema Wasserstof­f. Die Verbrauche­rseite ist nicht das Problem,

potenziell­e Anwendunge­n gibt es viele, wie in dem Artikel dargestell­t. Wasserstof­f (in welcher Farbe auch immer hergestell­t) ist ein idealer Energieträ­ger, denn bei seiner „Verbrennun­g“wird viel Energie freigesetz­t, und es entsteht nur Wasser. Leider ist die reale Welt nicht so einfach, denn reiner Wasserstof­f ist in der Natur kaum verfügbar, und alle Herstellun­gsprozesse (ob Elektrolys­e oder durch chemische Aufspaltun­g von Methan oder höheren Kohlenwass­erstoffen) sind als Prozesse sehr aufwendig und mit hohen Wirkungsgr­adverluste­n verbunden. Die großtechni­sche Wasserstof­fgewinnung

ist an die Verfügbark­eit von günstigem Ökostrom (für die Elektrolys­e oder Reforming) gebunden und das werden Offshore-Windkraft und die Wasserkraf­t in Skandinavi­en sein. Was denn sonst? Und der Wasserstof­f wird seinen Weg in das vorhandene Gasnetz in Zentraleur­opa finden. Durchaus Anlass zum mittelfris­tigen Optimismus, denn vermehrte Erdgasimpo­rte sind zwar bequem, aber sicherlich nicht der ökologisch konsequent­e Kohleersat­z. Aber Vorsicht vor aller schnellen Euphorie für ein „Wasserstof­fland NRW“, wo der preiswerte Industries­trom nach der Kohlezeit

Zu „Schulminis­terin lockert die Regeln für Berufsprak­tika“(RP vom 8. Oktober): „Zu spät!“möchte man der Schulminis­terin zurufen. Morgen müssen die Kinder ihre oft mageren Ergebnisse für die Berufsprak­tika und Berufsfeld­erkundungs­tage abgeben. Oft dutzende Praktikums­absagen haben sie kassiert, manchmal sind sie ganz ohne Antwort geblieben. Das war vorhersehb­ar. Trotzdem hielt die Schulminis­terin an der Umsetzung der KAoA-Verordnung fest und bescherte Tausenden Kindern einen frustriere­nden Erstkontak­t mit der Arbeitswel­t. Den Betrieben ist in Corona-Zeiten kein Vorwurf zu machen, befinden sich viele noch im Ausnahmemo­dus. Lob und Anerkennun­g denen, die sich trotzdem bereit erklären, Schülerpra­ktikanten zu nehmen. Hoffentlic­h nutzt die Ministerin die Herbstferi­en, um in anderen drängenden Fragen endlich mal in die Offensive zu gehen: Maskenpfli­cht ja/nein, Lüftungsko­nzepte, Mittagspau­senregelun­gen im Ganztag, Leitlinien für den Sport- und Musikunter­richt, flexible Stundenplä­ne/Anfangszei­ten, um Schülerstr­öme

Schadenfre­ude ist ebenso verkehrt wie Trumps Maskenverw­eigerung. Unabhängig davon, ob jemand notorisch Lügen verbreitet oder immer die Wahrheit sagt – es ist richtig, ihm gute Besserung zu wünschen. So wie die Bibel rät: „Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser.“

Joe Biden will für ihn beten – ganz nach dem Rat Jesu: „Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen.“Dem sollten wir uns anschließe­n. Oder zumindest es so halten, wie die Bibel rät: „Keiner ersinne Arges in seinem Herzen gegen seinen Nächsten.“

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FOTO: ALEX BRANDON/DPA Nach Bekanntwer­den der Corona-Erkrankung des US-Präsidente­n Donald Trump erklärte sein Rivale Joe Biden, er wolle für ihn beten.

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