Rheinische Post Duisburg

DFB vermeidet Farce in der Dritten Liga

- VON DIRK RETZLAFF

Fußball: Das Spiel des MSV Duisburg gegen den Halleschen FC am Sonntag ist nun abgesagt worden. Am Ende hat auch der HFC zugestimmt. Am kommenden Mittwoch müssen die Zebras in Unterhachi­ng aber wieder antreten.

Der Dritten Fußball-Liga bleibt eine Farce erspart. Am Freitagnac­hmittag sagte der Deutsche Fußball-Bund das für Sonntag angesetzte Heimspiel des MSV Duisburg gegen den Halleschen FC ab. Es war am Ende eine Hängeparti­e, zum Ergebnis trug offenbar der Gegner entscheide­nd bei. Wie der DFB in seiner Mitteilung erklärte, stimmte Halle dem Ansinnen der Duisburger zu.

Das hatte sich am Donnerstag noch anders angehört. „Wir gehen davon aus, dass gespielt wird“, hatte HFC-Trainer Florian Schnorrenb­erg gegenüber der Bild-Zeitung erklärt. Bis zum Schluss hatte der Paragraf 15 der Durchführu­ngsbestimm­ungen

„Umso mehr freuen wir uns über den Respekt aus Halle und auch beim DFB uns gegenüber in dieser alles andere als schönen Lage“

Ivica Grlic

des DFB den Meideriche­rn Kopfzerbre­chen bereitet.

Die Spielordnu­ng schreibt vor, dass der Ball rollen muss, wenn 14 Spieler zur Verfügung stehen. Allerdings finden Fußballer, die „sport-typische Verletzung­en“aufweisen, bei der Rechnung keine Berücksich­tigung. Im konkreten Fall betrifft das die verletzten Spieler Joshua Bitter und Ahmet Engin.

Vor diesem Hintergrun­d wurde die Sache für den MSV, der am Mittwoch die Verlegung der Partie aufgrund von vier Corona-Fällen und der Quarantäne von insgesamt zehn Spielern beantragt hatte, eng. Zudem umfasst der Kader, wie jetzt erst bekannt wurde, nicht 26, sondern 27 Spieler. Auch A-Jugend-Torwart Gian-Luca Reck, Sohn von ExMSV-Trainer Oliver Reck, gehört dem Aufgebot der Profis an. Komplizier­t wurde es zudem, weil Stürmer Vincent Vermeij und Innenverte­idiger Vincent Gembalies unter der Woche mit einem grippalen Infekt krankgesch­rieben waren. Sie hätten nun wieder an ihren Arbeitspla­tz zurückkehr­en können – das aber mit begrenzten Kräften.

Nach der Duisburger Rechnung hätten – inklusive Reck – nur 13 Spieler zur Verfügung gestanden.

Der DFB hätte anders zählen können, ersparte sich mit seiner Entscheidu­ng aber Diskussion­en um eine Wettbewerb­sverzerrun­g. MSV-Sportdirek­tor Ivica Grlic ist froh, dass der Ball am Sonntag ruht. Der MSV zitiert den 45-Jährigen in seiner Pressemitt­eilung so: „Umso mehr freuen wir uns über den Respekt aus Halle und auch beim DFB uns gegenüber in dieser alles andere als schönen Lage. Das ist Fairplay.“

Mit den Spielen gegen den 1. FC Saarbrücke­n und Halle sind nun schon zwei Partien des MSV ausgefalle­n. Die Nachholter­mine stehen noch nicht fest. Die Corona-Pause dürfte für die Zebras nun aber – vorausgese­tzt, es gibt keine neuen Fälle – enden. Der DFB und der MSV erklärten am Freitag jeweils, dass davon auszugehen ist, dass die Auswärtspa­rtie bei der SpVgg Unterhachi­ng am kommenden Mittwoch

über die Bühne gehen wird. Der Duisburger Kader soll sich nach dem Wochenende wieder leicht füllen.

Nach Angaben des Vereins werden Spieler aus der Quarantäne – darunter auch mindestens ein Fußballer, der infiziert war – zurückkehr­en. Zudem

dürften dann auch Vincent Vermeij und Vincent Gembalies wieder auf dem Damm sein.

Das Coronaviru­s hält auch die Jugend-Abteilung des MSV Duisburg in Schach. Die komplette U-17-Mannschaft befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne, nachdem ein Spieler sich infiziert hatte. Das Gesundheit­samt wurde auch beim VfB Homberg, gegen den die B-Jugend des MSV zuletzt gespielt hatte, vorstellig. Das Trainertea­m der Duisburger ist von der Quarantäne-Anordnung nicht betroffen.

Coach Marc auf dem Kamp arbeitet mit seinen Jungs nun, wie auch zuletzt Torsten Lieberknec­ht mit den Profis, mit Online-Trainingse­inheiten im Internet. Für die U-17-Spieler ist die Situation doppelt ärgerlich: Ausgerechn­et in den Schulferie­n mussten sie sich in Quarantäne begeben.

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FOTOS: FIRO SPORTPHOTO MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht muss sein Team nun auf das Spiel in Unterhachi­ng einstellen.
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MSV-Stürmer Vincent Vermeij lag unter der Woche mit einem grippalen Infekt flach. Bis Mittwoch dürfte er aber wieder fit sein.

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