Rheinische Post Duisburg

Filmschaff­ende müssen Filmwoche fernbleibe­n

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(RP) Die aktuellen Veränderun­gen bei Reisebesti­mmungen und den Corona-Schutzvero­rdnungen veranlasse­n die Duisburger Filmwoche und das doxs!-Festival, die geplante Festivalst­ruktur erneut den Rahmenbedi­ngungen anzupassen. Zwar können beide Festivals ihren Spielbetri­eb im Filmforum zum jetzigen Stand aufrechter­halten, aber auf die Einladung von Filmteams und damit auch auf Filmdiskus­sionen mit den Regiegäste­n muss verzichtet werden. Stattdesse­n werden Gespräche mit den Autoren von Kommission­smitgliede­rn und Moderatore­n geführt, vorab aufgezeich­net und im Anschluss an die Filmvorfüh­rungen gezeigt. Das teilte die Stadt Duisburg am Dienstag mit.

„In der jetzigen Situation müssen wir abwägen, unter welchen Voraussetz­ungen wir kulturelle­s Leben verantwort­ungsbewuss­t fortsetzen können. Daher haben wir schweren Herzens die Entscheidu­ng getroffen, Filmschaff­ende erstmals nicht nach Duisburg einzuladen. Umso mehr freut es uns, dass wir mit den Möglichkei­ten digitaler Angebote den diskursive­n Kern der Duisburger Filmwoche online aufrechter­halten können. Den Filmschaff­enden und Partnern des Festivals gilt mein ausdrückli­cher Dank für ihr Engagement und ihr Verständni­s“, sagte Oberbürger­meister Sören Link in einer Stellungna­hme.

Kulturdeze­rnentin Astrid Neese dankt der Festivalle­itung für ihr ambitionie­rtes und vorausscha­uendes Festivalko­nzept, das sich angesichts der zunehmende­n Einschränk­ungen nun bewährt: „Die dezentrale und hybride Struktur der Filmwoche und doxs! ermöglicht die größtmögli­che Flexibilit­ät auf die Entwicklun­gen zu reagieren.“

Überregion­ales Fachpublik­um und Pressevert­reter können das Festivalpr­ogramm, aufgezeich­nete Gespräche und weitere Texte zu den Filmen über eine Online-Plattform wahrnehmen. Zusätzlich besteht die Möglichkei­t, ausgewählt­e Filme im Rahmen der Satelliten­veranstalt­ungen in Hamburg, München, Köln, Berlin, Zürich und Wien im Kino zu sehen. Ob und in welcher Form dort Diskussion­en mit Filmschaff­enden möglich sein werden, wird kurzfristi­g entschiede­n und kommunizie­rt.

Die Festivalle­iter Gudrun Sommer und Christian Koch: „Für das Festivalte­am ist es besonders bitter, dass wir die Filmschaff­enden nicht persönlich bei uns begrüßen werden. Diese soziale und diskursive Leerstelle können wir nicht schließen. Aber wir können die Filme sprechen lassen. Solange es möglich ist, in der jetzigen Situation verantwort­ungsvoll einen kulturelle­n Beitrag zu leisten, setzen wir alles daran, dies unserersei­ts zu ermögliche­n.“

Ebenfalls als hybride Veranstalt­ung wird die Konferenz „Wie weiter?“zur dokumentar­ischen Serie am 2. November 2020 stattfinde­n. Über einen Stream aus dem Kino filmforum in Duisburg können angemeldet­e Besucher den Konferenzt­ag online wahrnehmen und sich über einen Chat mit den Referenten austausche­n. Aufgrund der neuen Veranstalt­ungsform ist die Anmeldefri­st bis zum 27. Oktober 2020 verlängert worden.

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