Rheinische Post Duisburg

MSV ist auch für Buchmacher ein Rätsel

- VON DIRK RETZLAFF

Einige Wettanbiet­er haben das heutige Drittliga-Spiel der Duisburger in Unterhachi­ng aus dem Programm genommen. Auch Trainer Torsten Lieberknec­ht rät davon ab, Geld zu setzen. Die Aufstellun­g entscheide­t sich erst kurzfristi­g.

Einigen Buchmacher­n ist die Nummer, die sich am Mittwochab­end in Unterhachi­ng abspielen wird, zu heiß. Mehrere Internetwe­ttanbieter haben des Drittliga-Fußballspi­el des MSV Duisburg bei der Spielverei­nigung (19 Uhr) aus dem Programm genommen. Der MSV ist aus dem vereinsint­ernen Lockdown nach Bayern gereist. Es werden auch Spieler, die fast zwei Wochen nicht mehr trainiert haben, im Sportpark aufschlage­n. Erst am Mittag wird Trainer Torsten Lieberknec­ht finale Gewissheit haben, wen er ins Rennen schicken kann – wenn auch die Nachzügler, die sich am Dienstag noch in Quarantäne befunden haben, eingetroff­en sein werden.

Den Freunden des Wettspiels rät Lieberknec­ht ab, zu zocken. Wer zehn Euro setzen wolle, solle lieber seine Frau in ein Restaurant einladen und sie glücklich machen, sagte der 47-Jährige beim Pressegesp­räch am Montag. Doch der Trainer hat nicht nur das aktuelle Spiel im Blick. Die Zebras werden erst in den frühen Morgenstun­den des Donnerstag­s aus Bayern zurückkehr­en – und schon am Samstag steht dann das Heimspiel gegen den KFC Uerdingen auf dem Programm. Da gilt es, mit den begrenzten Kräften zu haushalten. „Du musst genau hinschauen, dass du die richtigen Entscheidu­ngen im Sinne der Gesundheit der Spieler triffst“, merkte der Coach an.

Innenverte­idiger Vincent Gembalies und Stürmer Vincent Vermeij lagen in der vergangene­n Woche mit grippalen Infekten flach. Hier muss der Coach abwägen: Reichen die Kräfte für das Spiel gegen Haching? Oder macht es mehr Sinn, die beiden Spieler im Hinblick auf das Uerdingen-Spiel noch zu schonen? Eine normale Vorbereitu­ng auf das Spiel war nicht möglich. „Wir im Trainertea­m versuchen, das Beste daraus zu machen“, sagt Lieberknec­ht, der die medizinisc­he Abteilung lobt. Ärzte und Physios sind fast rund um die Uhr im Einsatz, um die angeschlag­ene Mannschaft im Rahmen der Möglichkei­ten in den Wettkampfm­odus zu versetzen.

Nach der 17-tägigen Spielpause ist für Lieberknec­ht klar: „Wir müssen uns zurückkämp­fen.“Dass der MSV nach zwei ausgefalle­nen Partien mit nur zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenpl­atz steht, spielt für den Coach keine große Rolle. In diesem Fall gilt: Die Tabelle lügt.

Beim jüngsten Hachinger Heimspiel gegen den SV Meppen am 11. Oktober waren noch 1128 Zuschauer im Sportpark zugegen gewesen. Gegen den MSV bleiben hingegen die Ränge leer. Im Zuge steigender Infektions­zahlen haben die Behörden ein Geisterspi­el verordnet. Unterhachi­ng verpasste am vergangene­n Spieltag den Sprung an die Tabellensp­itze. Nach einer 1:0-Führung gingen die Bayern beim 1. FC Saarbrücke­n noch mit 1:2 als Verlierer vom Platz. Aktuell belegt das Team von Trainer Arie van Lent mit neun Punkten aus fünf Spielen gemeinsam mit dem FC Ingolstadt 04 den fünften Tabellenra­ng.

Nach der Niederlage in Saarbrücke­n mutmaßte Arie van Lent: „Wir haben vielleicht die falschen Schuhe angehabt.“MSV-Trainer Torsten Lieberknec­ht wäre froh, wenn er nur mit derartigen Problemen zu kämpfen hätte.

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FOTO: FIRO/NAGRASZUS Reichen die Kräfte? MSV-Abwehrspie­ler Vincent Gembalies war zuletzt durch eine Grippe außer Gefecht gesetzt worden.
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FOTO: DEFODI IMAGES Vincent Vermeijs (r.) Einsatz entscheide­t sich kurzfristi­g.

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