DSV 1900 II hat sich von Schießbude zum Spitzenreiter gemausert
Mit Spielertrainer Osman Sahin kam die Wende beim A-Ligisten. In der vergangenen Saison kassierte das Team 149 Gegentore – nun soll der fünfte Sieg in Folge her.
(tiwi) Osman Sahin kennt den Amateurfußball. Der Duisburger war bei verschiedenen Vereinen aktiv und ist nicht zuletzt aufgrund seiner Treffsicherheit auf den Fußballplätzen im Stadtgebiet bekannt. „Ich habe viele Erfahrungen gesammelt. Doch das habe ich noch nicht erlebt“, sagt Sahin und spricht dabei vom derzeitigen Erfolg seines Teams, der zweiten Mannschaft des Duisburger SV 1900. Die Wanheimerorter führen die Kreisliga A, Gruppe 1, nach sieben Spieltagen als Spitzenreiter an.
„Man muss sich vor Augen führen, dass wir bei Null gestartet sind und mit einer in 48 Stunden gegründeten Mannschaft aktuell Tabellenführer sind. Was mein Team abliefert, beeindruckt mich sehr und macht mich einfach nur stolz“, erklärt der Spielertrainer, der seit dem Sommer die Geschicke des DSV 1900 II leitet. Noch in der vergangenen Saison war die DSV-Reserve die Schießbude der Liga, holte bis zum coronabedingten Saisonabbruch keinen einzigen Punkt und kassierte 149 Gegentore in 20 Spielen. „Die Mannschaft war am Boden und es wurde über einen Rückzug des Teams nachgedacht“, erinnert Sahin – der kam, sah und bislang viel siegte.
Nach sieben Spielen führen die Wanheimerorter, die bei regulärem Saisonverlauf wohl sang- und klanglos abgestiegen wären, die Kreisliga A an. Sechs von sieben Spielen wurden gewonnen. „Wir haben quasi das Unmögliche möglich gemacht“, sagt Sahin, der bei den „1900ern“eine Rundum-Erneuerung durchführte und ein komplett neues Team aufbaute. „Wir haben ganz verschiedene Spieler von verschiedenen Vereinen geholt und mussten uns erst einmal einspielen. Die Mannschaft ist sehr schnell zusammengewachsen. Die Spieler ziehen super mit“, erklärt der Spielertrainer, der im Sturmzentrum der DSV-Reserve bislang sieben Tore in sieben Spielen schoss.
Trotz des derzeitigen Höhenflugs bleibt Osman Sahin demütig: „Das hört sich vielleicht komisch an, aber unser Ziel bleibt der Klassenerhalt. Wir dürfen nicht vergessen, wie die vergangene Saison für den Verein verlief. Wenn wir 15. werden, haben wir schon eine erfolgreiche Saison gespielt. Wir haben keinen Grund, große Töne zu spucken.“
Am kommenden Sonntag ist die DSV-Reserve bei Fatihspor Mülheim zu Gast (15 Uhr). Nicht mit dabei ist dann Firat Durmus, der sich die Achillessehne gerissen hat und lange ausfällt. „Er ist unser dritter Langzeitverletzter“, berichtet Sahin, der dennoch den fünften Sieg in Folge fest im Blick hat.