Rheinische Post Duisburg

158 Corona-Fälle an Schulen und Kitas

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Die Pandemie ist gerade für die Schulen eine echte Belastungs­probe. Das Landferman­n-Gymnasium in der Innenstadt will sich künftig stärker auf Distanzunt­erricht einstellen.

(akal) Mit Mütze und Maske startete für die Duisburger Schüler die Schule nach den Herbstferi­en. Alle 20 Minuten lüften schreiben die Corona-Schutzmaßn­ahmen vor, das lässt frösteln. Doch die Reihen lichten sich. In den Herbstferi­en summierte sich die Zahl der Corona-Fälle an weiterführ­enden Schulen auf 96, darunter 20 Lehrer, Referendar­e und Mitarbeite­r. An Grundschul­en wurden inzwischen 31 Fälle gezählt: 23 Schüler, fünf Lehrer und drei Mitarbeite­r sind positiv getestet worden. An Kitas gab es ebenfalls 31 Fälle: 20 Mitarbeite­r und 11 Kinder. Damit hat sich die Zahl der Betroffene­n an Bildungsei­nrichtunge­n deutlich erhöht: Zwischen den Sommer- und den Herbstferi­en hatten sich insgesamt 78 Schüler und 18 Lehrer mit dem Coronaviru­s angesteckt.

Alle Berufskoll­egs und alle Gesamtschu­len vermelden Fälle. Am stärksten betroffen war die Gesamtschu­le Walsum, die 13 Schüler und einen Mitarbeite­r als coronaposi­tiv meldete. Konsequenz­en hatte das auch für die Kontaktper­sonen. Allein am Landferman­n-Gymnasium, wo zwei Schüler und ein Lehrer positiv auf das Virus getestet wurden, mussten 20 Schüler die Herbstferi­en in Quarantäne verbringen, berichtet Schulleite­r Christof Haering. Die Zahl sei nur deshalb so gering, weil in den Kursen „zu 100 Prozent“der freiwillig­e Mund-Nasen-Schutz getragen wurde.

Offen war entspreche­nd an vielen Schulen die Frage, wie viele Schüler überhaupt aus den Herbstferi­en zurückkehr­en. Zwei Schüler haben wegen positiver Corona-Tests den Rückflug aus der Türkei nicht antreten können, berichtet etwa Erhard Schoppenge­rd von der Globus-Gesamtschu­le.

Für Haering ist klar, dass sich das Kollegium noch stärker auf den Distanzunt­erricht einstellen muss und künftig alle Materialie­n und Hausaufgab­en auch online stellt. „Es bleiben jetzt mehr Kinder zuhause, weil die Eltern erkrankt oder Risikopati­enten sind“, hat er beobachtet.

Aktuell sucht Haering auch nach technische­n Lösungen, um Türen und Fenster während des Lüftens sicher feststelle­n zu können. Wie das Lüften bei Sturm und Regen erfolgen soll, sei ebenfalls noch offen. Das Fach Sport bekommt seit dem Unterricht­sverbot in den Hallen ebenfalls ein Fragezeich­en. Schwierig sei es insbesonde­re bei jenen, die Sport als Abiturfach haben.

„Die Sporthalle­n sind nutzbar, aber nicht für den Sport. Was macht der Sportlehre­r dann mit seiner Klasse darin?“, fragt Haering. Theorieunt­erricht sei natürlich möglich, aber es fehlen Möglichkei­ten zum Auspowern – und Vorgaben des Ministeriu­ms, wie flexibel die Zeit genutzt werden kann. Gespannt sind Haering und Schoppenge­rd, ob sich das Zusammentr­effen Tausender Kinder und Lehrer auf die Corona-Zahlen auswirkt. Die Maskenpfli­cht begrüßen sie unisono.

Viele Kollegen an der Globus-Gesamtschu­le würden gern den Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts folgen, das bereits bei einem Inzidenzwe­rt von 50 eine Verkleiner­ung der Lerngruppe­n empfiehlt, „und wir sind beim Vierfachen des

Grenzwerte­s in Duisburg“, sagt Schoppenge­rd. Leider habe die Kultusmini­sterkonfer­enz anders entschiede­n.

Zumindest mit halben Klassen hat die Schule gute Erfahrunge­n gemacht. Weil in den Jahrgängen fünf bis sieben die Fenster zwar zum Querlüften geöffnet werden konnten, dabei aber ein Risiko für die Schüler darstellte­n, waren 15 Klassen seit den Sommerferi­en halbiert. Eine Gruppe kam von 8 bis 10 Uhr, die andere von 10 bis nachmittag­s, in der Folgewoche wurde dann getauscht.

In den Herbstferi­en baute das Immobilien-Management Duisburg neue Fenster ein, ab Mittwoch sollen die unteren Jahrgänge wieder gemeinsam beschult werden.

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FOTO: STEFAN AREND Weil sich immer mehr Duisburger mit dem Coronaviru­s infizieren, gilt seit Ende der Herbstferi­en wieder die Maskenpfli­cht – auch im Unterricht.
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FOTO: TANJA PICKARTZ Christof Haering, Leiter des Landferman­n-Gymnasiums.
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FOTO: HEIDRICH Erhard Schoppenge­rd von der Globus-Gesamtschu­le.

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