Optik Kriewitz feiert 125. Geburtstag
Hermann Kriewitz eröffnete 1895 sein „Spezial-Institut für Brillen“.
(kd) Seit 125 Jahren kümmert sich Optik & Akustik Kriewitz um den Durchblick vieler Duisburger. Gegründet 1895, leitet Kay-Oliver John das Geschäft an der Königstraße mittlerweile in fünfter Generation. Galten Brillen in den Anfängen noch als unschicklich, sind Sehhilfen heutzutage sogar modisches Accessoire. Eines ist über all die Jahre aber gleich geblieben: „Die Menschen möchten Vertrauen in ihr Geschäft und in die Verkäufer haben“, sagt der gebürtige Duisburger.
Vor 19 Jahren hat er mit seiner Frau Nicole John die Leitung übernommen. „Kunden möchten immer noch individuelle Beratungen und nicht nur so durchgewunken werden. Wir nehmen uns die Zeit“, fasst der Optikermeister zusammen. Bei der Suche nach dem richtigen Gestell sei der persönliche Kontakt wichtig. „Das merken auch Online-Anbieter, die immer mehr Geschäfte außerhalb des Internets eröffnen,“so Kay-Oliver John.
Als Konkurrenz sieht er den Online-Markt für das Traditionsgeschäft aber nicht. Schließlich bietet sein Team den Kunden ein Rundum-Paket an: Sehtest, Augenkontrollen, Beratungen und die Wahl zwischen Kontaktlinsen oder den 100 Gestellen. Auch die Gläser schleifen und fertigen die Mitarbeitenden in der hauseigenen Werkstatt an. Außerdem hat Kay-Oliver John eine Weiterbildung zum Hörakustiker abgeschlossen und bietet seinen Kunden auch diesen Service an.
In vergangenen Jahrzehnten war Kriewitz nicht nur ein Ort für hochwertige Brillen. In der Werkstatt haben seine Vorgänger in den 40er Jahren Mikroskope hergestellt und verkauft. Einige Exemplare stehen noch im Büro an der Königstraße. Am jetzigen Standort war das Geschäft allerdings nicht immer: Hermann Kriewitz eröffnete 1895 an der Beekstraße ein „Spezial-Institut für Brillen“. Über die Poststraße siedelte der Optiker zur Kuhstraße über, 1955 ging es an den jetzigen Standort. Als Familienbetrieb wurde das Geschäft zwar nicht lange geführt, neue Besitzer behielten jedoch immer den Namen des Gründers.
Von runden, über eckige oder extravagante Brillen, etwa solche von bekannten Persönlichkeiten wie Audrey Hepburn, haben die Optiker schon zum Verkauf angeboten – und tun das weiterhin. Denn der Trend wiederholt sich. Was genau in Zukunft gefragt ist, kann der Optiker jedoch nicht sagen. „Ein guter Mix bleibt. Aber randlose Brillen sind wieder gefragt. Denn weniger ist manchmal ja auch mehr.“
Immer wichtiger wird den Kunden der Faktor Nachhaltigkeit. Brillen, die in europäischen Ländern wie Spanien oder Österreich handgefertigt hergestellt werden oder auch recycelbar sind und etwa aus Naturholz, Kunststoff oder Baumwolle bestehen, seien besonders beliebt. Er hört seinen Kunden genau zu, berät sie und möchte helfen. „Der Kontakt mit den Kunden und ihre Probleme zu lösen, liegt mir dabei besonders am Herzen“, so der Optikermeister, der für die Zukunft vor allem einen Wunsch hat: „Natürlich, dass es dieses Geschäft noch viele weitere Jahrzehnte gibt.“