JUDU will Liveübertragung von den Ratssitzungen
MITTE (mtm) Mit Unverständnis hat die Ratsfraktion von Junges Duisburg ( JUDU) auf die Aussage des Duisburger Stadtsprechers Sebastian Hiedels reagiert, der auf eine entsprechende Anfrage der RP dem Livestreaming von Sitzungen des Stadtrates eine Absage erteilt hatte. Weil der Stadtrat mit 102 Mitgliedern zu groß für den Ratssaal geworden ist und wegen der Corona-Pandemie Abstandsregeln im beengten Rathaus nicht eingehalten werden können, sucht die Stadt derzeit wie berichtet nach einem neuen Sitzungssaal. Auf die Frage, ob man nicht durch Livestreaming der Öffentlichkeit eine bessere Möglichkeit der Teilnahme bieten könne, hatte der Stadtsprecher geantwortet, das sei nicht geplant und verwies auf die Geschäftsordnung des Rates, die Bild- und Ton-aufnahmen verbiete.
„Die Geschäftsordnung kann man ändern. Andere Städte wie zum Beispiel Essen machen es uns vor, dass das Livestreaming hervorragend funktioniert und von politisch interessierten Bürgern genutzt wird“, teilte JUDU-Fraktionschef Stephan Wedding jetzt mit.
Junges Duisburg fordere zur Steigerung der Transparenz schon seit Jahren die Liveübertragung von Gremiensitzungen. Es sei „ein Armutszeugnis“, wenn Duisburg als Alternative auf lokale Medien, den städtischen Internetauftritt, Social Media und das Ratsinformationssystem verweise. Die Bürger müssten die einzelnen Wortbeiträge und Abstimmungen hören und sehen können – und zwar ohne sich zum Zuschauen in den Sitzungssaal drängen zu müssen. „Die Duisburger Stadtspitze schmückt sich bei jeder Gelegenheit mit der Digitalisierung, agiert aber in dieser Frage noch nach dem Muster des 19. Jahrhunderts. Kommt die Einladung zur Ratssitzung demnächst auch wieder mit reitendem Boten?“, fragt Wedding. Junges Duisburg werde sich weiter für die Liveübertragung einsetzen.