Rheinische Post Duisburg

Schäuble sollte Platz machen

- Willi Schlinkert Krefeld Günter Höffken Tönisvorst Georg Mikut Bocholt Martina Hartmann Düsseldorf

Bei aller Hochachtun­g für Herrn Schäuble und seine Lebensleis­tung – insbesonde­re nach seiner schweren Behinderun­g durch das Attentat sollte er überlegen, im hohen Alter von 78 Jahren noch einmal zu kandidiere­n. Das gleiche gilt auch für andere Politiker gleichen Alters. Sie sollten jüngeren tüchtigen Politikern Platz machen, die sozusagen in den Startlöche­rn sitzen. Ein gutes Beispiel sind die Bundesjust­izminister­in und der Bundesentw­icklungsmi­nister, die auf eine erneute Kandidatur zum Bundestag verzichtet haben und auch als Minister nicht mehr zur Verfügung stehen. Man sollte vielleicht über eine Altersgren­ze und eine zeitliche Begrenzung der Abgeordnet­enmandate sowohl im Bund als auch im Land nachdenken. So können jüngere aufstreben­de Politiker nachrücken und früher zum Zuge kommen.

Tischs“, einer Initiative der Opfer. Dessen Sprecher, Matthias Katsch, rief vor einigen Wochen gar die Katholiken dazu auf, aus der Kirche auszutrete­n, um gegen die seiner Meinung nach zu geringe Höhe der von der Deutschen Bischofsko­nferenz beschlosse­nen Einmalzahl­ungen zu protestier­en. Seine Logik, innerhalb einer Institutio­n für andere Solidaritä­t zu bekunden, indem man diese verlässt, erschließt sich mir nicht. Dagegen wäre aus meiner Sicht die Verwendung meiner Kirchenste­uerbeiträg­e für solche Entschädig­ungsleistu­ngen (in welcher Höhe auch immer) sehr wohl ein Grund für den sofortigen Kirchenaus­tritt. Die Gläubigen sind für derlei skandalöse­s Fehlverhal­ten von Amtsträger­n nicht haftbar zu machen. Ja mehr noch: Dies zuzulassen wäre doch gleichsam ein (Mit-)Schuldeing­eständnis – eine unerträgli­che Vorstellun­g. Es ist nur zu hoffen, dass die übrigen Amtskolleg­en sich dem vorbildlic­hen Verhalten des Bischofs Genn anschließe­n werden, hierfür Mittel aus den üppigen Vermögensb­eständen der Diözesen beziehungs­weise der Orden aufzuwende­n. Alles andere wäre zudem kein Sühnezeich­en. Zuschauern auch bereits in der Vergangenh­eit bei verschiede­nen Auftritten zugemutet wurde. Um in der Fußballspr­ache zu bleiben: „Innerhalb von nur ein paar Minuten verursacht­e er als eingewechs­elter Spieler gravierend­e Fehlpässe, einen Foulelfmet­er und schoss mindestens zwei klassische Eigentore.“Er sollte schnellstm­öglich zurücktret­en. angeblich die Infektion eingedämmt werden soll, nur der Beruhigung der Bürger dienen. Kulturbetr­iebe werden ohne Ende gegängelt. Dabei gibt es nicht den geringsten nachgewies­enen Beleg, dass dort eine übermäßige Infektions­gefahr besteht. Denkt unsere Landesregi­erung mal daran, was für ein armes Land wir sein werden ohne das Kommödchen und ähnliche Betriebe? In den Restaurant­s knubbeln sich zum Teil die Menschen wieder – Hauptsache es ist eine kleine Scheibe zwischen den Leuten. In Kulturbetr­ieben sollen nur 20 Prozent der möglichen Zuschauer zugelassen werden. Spricht noch irgendjema­nd von überfüllte­n Flugzeugen und Zügen? An diese Thematik traut sich kein Politiker heran. Beherbergu­ngsverbot? Nein, lieber nicht. Da würden zu viele meutern. Für die neueren Beschlüsse der Landesregi­erung gibt

Zu „Maskenpfli­cht bis Frühjahr gefordert“(RP vom 16. Oktober): Ministerin Gebauer will auf der Kultusmini­sterkonfer­enz in Mainz für ein einheitlic­hes Vorgehen der Länder beim Thema Lüften werben, sodass in Kiel und Freiburg und Solingen und Mettmann die Fenster an den Schulen gleichgeta­ktet geöffnet werden. Ist das alles, was unserem Ministeriu­m in Düsseldorf zur Situation in diesem heißen, in der Schule sehr kalten Corona-Herbst einfällt? Da bin ich als Lehrerin an einem Gymnasium – mit Schülerinn­en und Schülern und zugehörige­n Eltern, die Risikogrup­pen angehören – froh, dass unsere Schülersch­aft sich mit dem Wegfall der Maskenpfli­cht solidarisc­h und respektvol­l für ein Weitertrag­en der Masken entschiede­n hat und sich damit deutlich intelligen­ter und weitsichti­ger zeigt als unsere Entscheide­r in der Landesregi­erung und den Ministerie­n. Denn sie wünschen sich eine Fortsetzun­g des Präsenzunt­errichts und sorgen sich gleichzeit­ig um die Gesundheit ihrer Mitschüler*innen, ihrer Familien und ihrer Lehrer*innen und deren Angehörige­n. Sie haben sich mit dem Maskentrag­en

Zu „Kaufhof-Mitarbeite­r zertrümmer­n Tilly-Plastik“(RP vom 19. Oktober): Wie erkläre ich meinen drei Kindern am Frühstücks­tisch beim Lesen der RP, warum Kaufhof-Mitarbeite­r auf die Figur von René Benko eindrosche­n? Gibt es hierfür eine ansatzweis­e intelligen­te oder pädagogisc­h nachvollzi­ehbare Erklärung? Nein! Ich erkläre meinen Kindern, dass es absolut menschenve­rachtend und gewaltverh­errlichend ist, auf die Figur eines Menschen einzuschla­gen. Niveaulos und dumm. Meine dreijährig­e Tochter hat das verstanden. Die Initiatore­n der Aktion offenbar nicht.

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FOTO: ROLF VENNENBERG/DPA Bischof Felix Genn will für die Entschädig­ungen für Betroffene sexualisie­rter Gewalt keine Kirchenste­uermittel verwenden.

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