CR-Damen liegen auf Bundesliga-Kurs
Das Saisonziel des Club Raffelberg ist es, Spaß am Hockey zu haben. Das gelingt bisher sehr gut. Vor der Meisterrunde im Frühjahr hat das Team elf Punkte Vorsprung. Der WHV erklärt die Hallensaison derweil für freiwillig.
Susi Wollschläger, das ist kein Geheimnis, war einst eine Weltklasse-Torhüterin. Ihre beiden Töchter eifern der Silbermedaillen-Gewinnerin bei den Olympischen Spielen 1992 nach – und machen ihre Sache dann doch ganz anders. Während die Damen-Trainerin des Club Raffelberg dafür sorgte, dass gegnerische Stürmerinnen verzweifelten, führen sowohl Anneke Maertens als auch Pia Maertens ihre jeweiligen Torjägerinnenlisten an. Pia Maertens hat in der Ersten Hockey-Bundesliga 14 Mal für Rot-Weiß Köln getroffen, Anneke Maertens in der Zweiten Bundesliga für den Club Raffelberg sogar 15 Mal.
Dieser Wert unterstreicht auch die Vormachtstellung, die die Duisburgerinnen sich in der nun zu Ende gegangenen Rückrunde erarbeitet haben. In der Doppel-Saison 2019/20/21 steht der Club Raffelberg mit elf Punkten Vorsprung auf den Bremer HC an der Tabellenspitze.
Im Frühjahr schließt sich diesmal – unter Mitnahme der Punkte und Tore – eine Meisterrunde der besten fünf Teams an. Damit stehen noch acht Spiele aus, in denen 24 Punkte vergeben werden. Heißt: Wenn der CR noch 14 Punkte holt, ist er ganz sicher aufgestiegen. Gelängen Siege in den direkten Duellen mit Bremen, wäre sogar schon früher alles klar.
Dass der Club Raffelberg derart enteilt ist, hat mit der guten Bilanz
der Duisburgerinnen zu tun. 25 von 27 möglichen Punkten hat der CR seit dem Re-Start eingefahren und kassierte dabei nur sechs Gegentore in neun Spielen, davon drei beim Remis gegen Bremen. „Wir können uns für diese elf Punkte Vorsprung aber nicht auf die Schulter klopfen“, sagt Susi Wollschläger.
Was die CR-Trainerin meint: Lobenswert ist zwar die bemerkenswerte Rückrunde, die der Club Raffelberg
hingelegt hat. Dass Bremen aber Probleme hatte, hat nichts mit der eigenen Duisburger Leistung zu tun.
Die Trainerin richtet da lieber den Blick auf das eigene Team. „Die vielen jungen Spielerinnen haben sich toll integriert. Dass wir die Abgänge derart kompensieren konnten, war so nicht vorherzusehen“, sagt Susi Wollschläger. Die Mannschaft ist jung. Laura Helmrich aus dem Jahrgang 1993 ist die älteste Spielerin. „Wir haben die Luxussituation, dass ich teilweise nicht weiß, wen ich rauslassen soll“, sagt die CR-Trainerin. Freilich will sie in der Abwehr nicht viel ändern, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Das macht Sinn, denn elf Gegentore in insgesamt 18 Spielen sprechen für sich. „Vor dem Re-Start war das Ziel, nach der langen Pause einfach wieder Spaß am Hockey zu finden. Das wird auch so bleiben“, so Wollschläger, die keinen unnötigen Druck aufbauen möchte.
Druck wird es in der anstehenden Hallen-Saison auf keinen Fall geben. Wie auf Bundesliga-Ebene beschloss nun auch der Westdeutsche Hockey-Verband, dass die Spielzeit unter dem Hallendach auf freiwilliger Basis ausgetragen wird. Bis Freitagabend können sich die Teams nun entscheiden, ob sie antreten oder verzichten wollen, was keine Konsequenzen nach sich ziehen würde.
In der Hallenhockey-Spielzeit 2020/21 werden jeweils ein Auf-, aber keine Absteiger ermittelt. Das gilt laut Verbandsmeldung aber nur, wenn alle Begegnungen in der jeweiligen Gruppe absolviert worden sind. Ist dies nicht der Fall, entscheidet der Verband über die Saisonwertung. Der Club Raffelberg wird an den Start gehen, „sonst würde die Pause einfach zu lang“, sagt Susi Wollschläger.
Ob alle potenziellen Gegner antreten werden, ist derzeit noch offen. Regulär sollte die Saison in der bei den Damen zweitklassigen Ersten Regionalliga am 14. November beginnen.