Landfrauen setzen auf Nachhaltigkeit
Bei den Moerser Landfrauen ist die Geselligkeit ebenso wichtig wie das Engagement für Umwelt und Natur. Wegen Corona mussten zahlreiche Veranstaltungen ausfallen. Die Planungen für 2021 laufen.
MOERS Eher gemischt sind die Gefühle bei den Landfrauen des Ortsvereins Moers-Repelen, wenn sie auf das Jahr zurückblicken. Mit der erstmaligen Teilnahme am 25-Stunden-Schwimmen im Enni-Sportpark für den guten Zweck legten sie einen guten Start im Januar hin. „Corona hat uns einen Strich durchs Programm gemacht“, sagt die Vorsitzende Elke Krüger. Die geplanten Veranstaltungen fielen mit wenigen Ausnahmen aus. Ein erstes Treffen zum Landfrauen-Stammtisch fand erst Anfang Oktober statt. Andere Termine wurden ins nächste Jahr verschoben. Abwarten lautet das Motto.
Für Ortsvorsitzende Elke Krüger und ihre Vorstandskolleginnen gestalteten sich die vergangenen Monate schon als Herausforderung. Andere Dinge standen mit der Corona-Pandemie im Vordergrund. Statt gemeinsamer Unternehmungen galt es jetzt, über Videokonferenzen und Whatsapp „den Laden“mit 107 Mitgliedern und 17 Bezirksfrauen kontaktlos zusammenzuhalten. „Aber mit Hilfe der neuen Medien und per Telefon hat es geklappt“, sagt Elke Krüger.
Der Zusammenhalt untereinander ist gegeben, wie Landfrau Margret Ueltgesforth bestätigt. „Wir Älteren haben einen starken Zusammenhalt schon alleine durch unsere Ausbildung an der Fachschule, die regelmäßigen Klassentreffen, den Berufsverband und die betrieblichen Fortbildungen“, erzählt sie. Damals hatte eine Landfrau einen landwirtschaftlichen Betrieb und Hektar Land im Rücken, wenn sie sich einem Ortsverein anschloss. „Heute hat sich vieles geändert. Wir sind offen für Frauen aus verschiedenen Berufsgruppen, die sich für Natur und die Landwirtschaft interessieren“, so Margret Ueltgesforth, die viele Jahre im Landesvorstand aktiv war. „Wichtig ist, wie in den Familien auch, das Miteinander von Jung und Alt. Beide Seiten profitieren.“
Geändert hat sich jedoch nichts am sozialen Engagement der Landfrauen und ihrer Bildungsarbeit in
Schulen und Kitas, wie Elke Krüger betont. Beispielsweise waren die Landfrauen aller Ortsvereine im Kreis Wesel mit einem Bienenstand auf dem Forum Landwirtschaft vertreten. Mit einem Quiz haben sie auf
Wissenswertes rund um die Bienen aufmerksam gemacht. „Ganz wichtig ist uns, Erfahrungen mit der Natur weiterzugeben, um natürliche Ressourcen wie Boden und Wasser verantwortungsvoll zu nutzen“, sagt
Elke Krüger mit Blick auch das neue Leitthema „Vielgestaltig nachhaltig“im Kreisvorstand.
Nachhaltig gestaltete sich ein eigenes Kursangebot zu wilden Delikatessen und Heilkräutern am
Wegesrand, den der Ortsverein Moers-Repelen anbot. Schwer in Mode sind Themen wie das Haltbarmachen von Obst und Gemüse. Altes Wissen ist gefragt. „Einkochen von Obst und Gemüse war für uns das A und O bei der Vorratswirtschaft. Damit sind wir groß geworden“, erinnert sich Margret Ueltgesforth. Vieles lässt sich selber machen, wie auch Deko mit Blumen aus dem Garten.
Vorstandsmitglied Gudrun Bruckhaus ist Floristmeisterin. „Auch in diesem Herbst hätten wir Herbstkränze für Tisch und Tür gebastelt“, sagt sie.
Neben den unterhaltsamen Zusammenkünften mit Referenten gehen die Landfrauen auch ernste Themen an, zum Beispiel mit einem Besuch beim stationären Hospiz „Haus Sonnenschein“in Rheinberg.