Rheinische Post Duisburg

Die erste Konfettipa­rade

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Die Bilder sind weltbekann­t, nicht nur aus Filmen, sondern auch von zahlreiche­n zeitgeschi­chtlichen Fotos: Wird in

New York City ein besonderes Ereignis gefeiert, regnet es Konfetti. Die sogenannte­n Konfettipa­raden wurden in den vergangene­n Jahrzehnte­n im Allgemeine­n geplant und gut vorbereite­t. Zur ersten dieser Paraden kam es jedoch ganz spontan: Am 29. Oktober 1886 feierten die New Yorker ein neues Wahrzeiche­n, denn einen Tag zuvor war die Freiheitss­tatue eröffnet worden. Zu diesem Anlass sollte eigentlich ein normaler Festzug durch die Straßen ziehen. Als die Paradewage­n jedoch die Wall Street erreichten, warfen die dort ansässigen Börsenmakl­er Unmengen an Papier auf die Feiernden. Die kleingeris­senen Streifen aus den Börsentick­ern wirkten wie Massen an Konfetti. Die erste Konfettipa­rade mag spontan gewesen sein, später plante die Stadt solche Veranstalt­ungen jedoch sorgfältig. Häufig wurden wichtige Persönlich­keiten auf diese Weise geehrt, so zum Beispiel Theodore Roosevelt, Albert Einstein und Charles Lindbergh. Auch Gertrude Ederle, die erste Frau, die den Ärmelkanal durchschwo­mmen hatte, wurde mit einer Konfettipa­rade in New York begrüßt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es besonders viele solcher Feiern. Meist wurden Generäle und Kriegsheld­en so zurück in der Heimat willkommen geheißen. Die Freude über das Kriegsende war groß. So viel Begeisteru­ng konnten spätere Paraden kaum noch entfachen. Die Stadtobere­n veranstalt­eten zwar noch einige, um ausländisc­he Staatsober­häupter zu ehren, nach und nach ging die Tradition aber zurück. Heute gibt es in New York nur noch selten Konfettipa­raden – meist, um den Erfolg eines der ansässigen Sportteams zu feiern.

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