So machen Sie mehr aus dem Homeoffice
In der Pandemie müssen viele Menschen von zu Hause aus arbeiten. Mit diesen Produkten funktioniert es noch besser.
DÜSSELDORF Viele Beschäftigte werden jetzt von ihren Arbeitgebern erneut ins Homeoffice geschickt. Andere arbeiten aufgrund der Pandemie bereits seit Monaten von zu Hause aus. Das hat Folgen. Denn nicht jeder hat in den eigenen vier Wänden Arbeitsbedingungen wie im Büro. Der Arbeitgeber ist zwar verpflichtet, seine Angestellten mit allen Mitteln auszustatten, die diese für ihre Arbeit benötigen. Oft bedeutet das in der Praxis aber lediglich, dass die Mitarbeiter Laptop und Smartphone bekommen haben. Wir zeigen, mit welchen Mitteln sich der heimische Arbeitsplatz aufrüsten lässt – und wer dafür am Ende die Kosten übernimmt.
Arbeitsplatz Wer darüber nachdenkt, sein Arbeitszimmer aufzurüsten, sollte mit dem Schreibtisch anfangen – und auf eine höhenverstellbare Variante setzen. Langes Sitzen am Schreibtisch ist ungesund und kann zu Verspannungen führen. Es ist daher sinnvoll, hin und wieder im Stehen zu arbeiten. Höhenverstellbare Schreibtisch gibt es inzwischen sogar bei Ikea. Das Einsteigermodell Skarsta kostet rund 190 Euro, die Höhe des Schreibtischs kann dabei per Kurbel verstellt werden. Wer etwas mehr Komfort möchte, kann auch auf elektrisch verstellbare Varianten setzen, das Modell Bekant gibt es zum Beispiel ab etwa 440 Euro. Wer es günstiger möchte, sollte den Monkey-Desk des Anbieters Roomin-a-Box ausprobieren. Mit der faltbaren Erhöhung aus Wellpappe macht man aus jedem Schreibtisch einen Stehschreibtisch – und das für nur 29,90 Euro. Den Aufsatz gibt es in zwei unterschiedlichen Höhen im Internet.
Bildschirm Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung empfiehlt, beim Homeoffice nicht nur mit dem Laptop zu arbeiten, sondern mit externer Maus, Tastatur und Bildschirm. Beim Bildschirm ist erfahrungsgemäß eine Größe ab 24 Zoll sinnvoll, so dass man beispielsweise mehrere Fenster auf dem Monitor parallel öffnen kann. Idealerweise ist der Monitor nicht vor einem Fenster platziert, da das Helligkeitsgefälle von Tageslicht zu Bildschirmlicht sonst zu groß ist. Das macht die Augen müde und kann zu Kopfschmerzen führen. Der Bildschirm sollte laut „Stiftung Warentest“außerdem in einem Winkel von fünf bis 35 Grad geneigt sein, der Abstand zum Gesicht des Nutzers sollte etwa 50 Zentimeter betragen. Bei einem Test im vergangenen Jahr schnitten der Dell U 2419 HC (24 Zoll, im Internet ab ca. 250 Euro erhältlich) und der Benq PD 2700 U (27 Zoll, ca. 480 Euro) am Besten ab.
Schreibtischstuhl Wer Parkett oder Laminat hat, sollte über eine Schutzmatte nachdenken, die es beispielsweise bei Ikea bereits für rund 20 Euro gibt. Denn gerade scharfkantige Rollen können dem Boden schaden – aber deshalb auf Rollen zu verzichten, wäre nicht sinnvoll. Denn beim Schreibtischstuhl sollte man auf eine bewegliche und auch ergonomische Variante setzen. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung empfiehlt Drehstühle mit verstellbarer Rückenlehne und Rollen. Die Stiftung Warentest hat 2017 verschiedene Modelle getestet, unter anderem von Möbel Höffner oder von Porta. Die Ergebnisse sind zu alt, um noch repräsentativ zu sein. Grundsätzlich sollte man beim Kauf daher auf die Verarbeitung, Polsterung und die Qualität der Rollen achten. So haben viele Modelle beispielsweise Universalrollen, die auch für Laminat geeignet sein sollen.
Videokonferenz In der Regel haben Laptops eine eingebaute Webcam. Doch speziell bei der Arbeit mit einem externen Monitor steht der Laptop nicht immer auf, sondern beispielsweise unter dem Schreibtisch – oder so ungünstig, dass man nur schlecht in die Kamera blicken kann. Der dauernde Umbau kann nerven. Abhilfe schafft eine externe Webcam. Empfehlenswert ist zum Beispiel die Logitech C925E für rund 110 Euro. Das Bild hat HD-Qualität, die Befestigung lässt sich sowohl auf dem Laptopgehäuse und externen Monitoren als auch per Gewinde an einem Stativ befestigen. Praktisch auch: Die Kameralinse lässt sich verschließen, wenn das Gerät nicht benutzt wird. Wer nicht möchte, dass sein Zimmer bei Videokonferenzen zu sehen ist, kann entweder bei vielen Videokonferenz-Systemen einen virtuellen Hintergrund einstellen – oder kann alternativ auf ein Rollo ausweichen, dass hinter dem Schreibtisch an der Decke befestigt wird und bei Konferenzen manuell (oder elektrisch) heruntergelassen werden kann.
Kopfhörer Wer Ruhe beim Arbeiten benötigt, diese aber nicht immer vollständig im eigenen Zuhause findet, kann technisch etwas nachhelfen durch Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung. Gute und sehr komfortable Noise-Cancelling-Kopfhörer
bietet zum Beispiel Bose. Bei einem Test des Portals Chip schnitten auch Kopfhörer von Sony gut ab – sowohl bei den klassischen Kopfhörern (Sony WH-1000XM4) als auch den kleinen In-Ear-Kopfhörern (Sony WF1000XM3), die man sich ins Ohr stecken muss. Für Nutzer von Apple-Geräten sind auch die kabellosen In-Ear-Kopfhörer Airpods empfehlenswert. Die Preise variieren je nach Modell und Geschmack, liegen
Kosten Bei einem dauerhaft genutzten Telearbeitsplatz ist der Arbeitgeber für die Einrichtung und die Sicherheit verantwortlich. Beim aktuell in Corona-Zeiten praktizierten Homeoffice bewegt man sich in einer Grauzone. Grundsätzlich gilt: Arbeitsmittel müssen vom Arbeitgeber gestellt werden – also zum Beispiel ein Laptop. Außerdem unterliegt mobile Arbeit ebenso den Regelungen des Arbeitsschutzgesetzes und des Arbeitszeitgesetzes. Ob die Kosten für die weitere Ausstattung übernommen werden, hängt daher auch vom Arbeitgeber ab. Möglicherweise kann man sich ja beispielsweise auf einen Zuschuss einigen. Beim höhenverstellbaren Schreibtisch gibt es allerdings auch noch eine andere Möglichkeit. Wenn er aus gesundheitlichen Gründen per Attest verordnet wird, muss der Arbeitnehmer ihn nicht alleine zahlen.