Teilzeitstudium in NRW so beliebt wie noch nie
GÜTERSLOH (epd) Die Zahl der Teilzeitstudierenden hat laut einer aktuellen Studie zugenommen. Zum Wintersemester 2018/19 belegten 214.300 Menschen in Deutschland offiziell einen Teilzeitstudiengang, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh mitteilte. Das entspreche einem Plus von 11.000 Personen im Vergleich zum Jahr davor. Der Anteil der Teilzeitstudierenden an allen Studierenden sei mit aktuell 7,5 Prozent so hoch wie noch nie, hieß es.
Mit 100.000 Studierenden ist rund die Hälfte aller Teilzeitstudierenden an einer Hochschule in Nordrhein-Westfalen eingeschrieben, wie es weiter hieß. Den höchsten Teilzeit-Anteil weist allerdings Hamburg (20,7 Prozent) auf. Grundlage für die Studie sind der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (Stand Juni 2020) sowie Daten des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2018/19.
Das Angebot von Studiengängen in Teilzeit ist noch gering. So steht nur jeder sechste Studiengang in Deutschland dafür offen. Zum Wintersemester 2020/21 betrage die bundesweite Quote 16,1 Prozent. Im Saarland gibt es den Angaben
zufolge mit knapp 67,1 Prozent den höchsten Anteil der in Teilzeit angebotenen Studiengänge. Dahinter liegen Hamburg mit 53,8 Prozent und Brandenburg mit 46,4 Prozent.
Die höchsten Teilzeitstudierenden-Quoten weisen private Fachhochschulen (47,6 Prozent) auf. Dazu gehört unter anderem die Hochschule für Ökonomie und Management FOM in Gütersloh, wo rund 48.000 Studierenden eingeschrieben sind. Von den knapp 109.000 Teilzeitstudierenden an staatlichen Hochschulen studiert demnach etwa jeder Zweite an der Fernuniversität in Hagen.
Im Master-Bereich (19 Prozent) haben angehende Akademiker, die den Beruf oder die Familie mit dem Studium vereinbaren wollen, eine größere Auswahl als bei den Bachelor-Studiengängen (14,3 Prozent), wie es weiter hieß. Die Gesellschaftsund Sozialwissenschaften haben die höchste Teilzeitquote (21,6 Prozent), gefolgt von den Sprach- und Kulturwissenschaften (21 Prozent) sowie Medizin und Gesundheitswissenschaften (19,2 Prozent). Die niedrigste Quote haben die Agrarwissenschaften mit 7,7 Prozent.