Rheinische Post Duisburg

Bezirksbür­germeister­in Lieske bleibt wohl im Amt

Amtsinhabe­rin Beate Lieske (SPD) dürfte die meisten Stimmen bekommen. Am Donnerstag fällt die Entscheidu­ng.

- VON MONIQUE DE CLEUR

SÜDEN Nach der Kommunalwa­hl kommen am Donnerstag die Mitglieder der neuen Bezirksver­tretung Süd zum ersten Mal zusammen. Zentraler Tagesordnu­ngspunkt ist die Neuwahl des Bezirksbür­germeister­s. Diesen Posten hat seit zwei Jahren Beate Lieske (SPD) inne. Die Amtsinhabe­rin macht sich berechtigt­e Hoffnungen auf eine Wiederwahl.

„Da hab’ ich ja nie einen Hehl draus gemacht“, bestätigt sie ihre Kandidatur. Die Sozialdemo­kraten stellen eine gemeinsame Liste mit den Grünen auf, Lieske hofft aber auch über Rot-Grün hinaus auf Unterstütz­ung: „Die anderen demokratis­chen Parteien könnten mich eigentlich mitwählen“, meint sie. Und ist zuversicht­lich, dass das zumindest zum Teil der Fall sein wird: „Das müsste theoretisc­h für den ersten Wahlgang reichen.“

Eine Bestätigun­g im Amt würde für Beate Lieske zunächst eine Doppelfunk­tion bedeuten: Denn weil die SPD abgesehen von ihr selber mit einem komplett neuen Team in der BV Süd sitzt, hat sie erst einmal auch den Fraktionsv­orsitz inne. Von diesem würde sie, Erfolg bei der Wahl zur Bezirksbür­germeister­in vorausgese­tzt, „in absehbarer Zeit zurücktret­en“, kündigt sie an. Als Fraktionsv­orsitzende­r würde ihr dann Stellvertr­eter Stephan Baumgarten nachfolgen.

Die Grünen stellen mit Heide Apel zwar eine Kandidatin für die Wahl auf, allerdings nicht mit dem Ziel, sie zur Bezirksbür­germeister­in zu wählen, sondern zur Stellvertr­eterin: „Wir machen eine gemeinsame Liste mit der SPD“, sagt Michael Kleine-Möllhoff. Er ist bisher Fraktionsv­orsitzende­r und dürfte auch der neue sein. In Schriftfor­m gegossen ist das zwar noch nicht, doch dabei dürfte es sich lediglich um eine Formsache handeln.

Die CDU geht mit einer eigenen Kandidatin ins Rennen: Sie stellt Angelika Kleinefeld­t auf. Zu ihren Erfolgscha­ncen möchte sich Wolfgang Schwertner nicht äußern: „Ich habe leider keine Kristallku­gel.“Den Fraktionsv­orsitz bei der CDU wird weiterhin Daniel Kegler innehaben, sein Stellvertr­eter wird Wolfgang Schwertner.

Keinen Kandidaten aufstellen wird die Fraktion von FDP und dem aus der CDU ausgetrete­nen und jetzt parteilose­n Manfred Helten, der bisher stellvertr­etender Bezirksbür­germeister war. Die Fraktion verfolge das Ziel, die Zahl der Kandidaten für das Amt des Bezirksbür­germeister­s und seiner Stellvertr­eter zu reduzieren: von derzeit drei (ein Amtsinhabe­r, zwei Stellvertr­eter) auf zwei (nur noch ein Stellvertr­eter).

Die Unterstütz­ung der neuen

Fraktion nach Heltens Auskunft gilt Rot-Grün, so dass Bezirksbür­germeister­in Beate Lieske auf zwei weitere Stimmen zählen kann. Den Fraktionsv­orsitz übernimmt Manfred Helten, Stellvertr­eter wird entspreche­nd Albin Schreiner (FDP).

SPD, Grüne und die neue Fraktion bringen es zusammen auf zehn von 17 Stimmen – eine Wiederwahl von Beate Lieske ist damit sehr wahrschein­lich. Rechnerisc­h würde ein anderes Ergebnis als ihre Wahl auch zur neuen Bezirksbür­germeister­in Abweichler aus den gerade erst formierten eigenen Reihen bedeuten.

Theoretisc­h können auch Einzelvert­reter bei der Wahl antreten. Eine Mehrheit für einen solchen Kandidaten ist aber unwahrsche­inlich: Der neue Bezirksbür­germeister muss mindestens die Hälfte der Stimmen bekommen.

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FOTO: STRAUCH Beate Lieske (SPD) dürfte Bezirksbür­germeister­in bleiben.

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