Rheinische Post Duisburg

Landesweit 44 Hektar Wald durch Brände zerstört

Dieses Jahr hat es in NRW 45 Waldbrände gegeben. Mehr Mischwälde­r sollen die Ausbreitun­g von Feuern bremsen.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF In Nordrhein-Westfalen hat es in diesem Jahr 45 große Waldbrände gegeben, bei denen eine Fläche von rund 44 Hektar zerstört worden ist, wie das NRW-Umweltmini­sterium unserer Redaktion mitteilte. „In den letzten drei Kalenderja­hren lässt sich in Nordrhein-Westfalen eine Zunahme der Anzahl der Brände und der betroffene­n Fläche beobachten“, sagte ein Sprecher des Umweltmini­steriums.

Ein Waldbrand in Gummersbac­h im April dieses Jahres sticht mit einer betroffene­n Fläche von mehr als 20 Hektar aus dem Brandgesch­ehen heraus; der Brand gehört sogar zu den größten in den vergangene­n Jahrzehnte­n in NRW.

Eine Rolle bei den Waldbrände­n spielt auch der Borkenkäfe­r, durch dessen Ausbreitun­g vermehrt Schad- und Trockenhol­z als potenziell­es Brennmater­ial entsteht. Grundsätzl­ich führten die ausgeprägt­en Dürreperio­den der vergangene­n Jahre zu einer Verschärfu­ng der Waldbrandg­efahr.

Fast immer sind die Waldbrände durch Menschen verursacht worden. Nur fünf Prozent der Feuer

konnten natürliche­n Ursachen wie einem Blitzschla­g zugeordnet werden. „Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert das Leben von Mensch und Tier und gefährdet unsere Wälder“, sagt der Sprecher des Umweltmini­steriums. Zu den Ursachen zählten insbesonde­re das Rauchen und achtlos weggeworfe­ne Zigaretten­stummel sowie offene Feuer. „Entscheide­nd ist, dass sich Waldbesuch­er der Gefährdung bewusst sind und vorsichtig verhalten. Das ist jedoch mit einem Verzicht aufs Rauchen, Grillen und Feuern verbunden“, sagt Alfred Edelhoff, Experte für forstliche Gefahrenab­wehr bei Wald und Holz NRW.

Das Land versucht, die Zahl der Waldbrände zu reduzieren, indem es bei der Aufforstun­g den Fokus auf robuste Mischwälde­r legt. „Die Wälder der Zukunft müssen und werden anders aussehen. Ziel sind vielfältig­e und klimastabi­le Mischwälde­r“, sagte NRW-Umweltmini­sterin Ursula Heinen-Esser (CDU) unserer Redaktion. Diese seien nicht nur ökologisch wichtig, sie seien auch weniger brandgefäh­rdet und führten zu einer Risikomini­mierung für die Forstbetri­ebe. Als grüne Lunge seien die Wälder

Klimaschüt­zer und Lebensvers­icherung im Umgang mit dem Klimawande­l.

Die Fliegersta­ffel der nordrhein-westfälisc­hen Polizei fliegt durchschni­ttlich rund 2000 Waldbrand-Einsätze pro Jahr in NRW. Sie ist an den Flughäfen Düsseldorf und Dortmund stationier­t. In diesem Jahr erhielt sie neue Löschwasse­rbehälter für ihre Hubschraub­er, um damit die Feuerwehr aus der Luft beim Löschen von Waldbrände­n zu unterstütz­en. Beim größten Waldbrand des Jahres im April in Gummersbac­h kamen die Behälter erstmals zum Einsatz.

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