Rheinische Post Duisburg

Die Polizei warnt vor einer Verlängeru­ng des Lockdowns

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DÜSSELDORF (csh/hsr/vima) Angesichts weiter steigender Infektions­zahlen warnt die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) vor einer Verlängeru­ng des Lockdowns. „Wenn die Maßnahmen über den November hinausgehe­n sollten, werden wir wohl keine friedliche­n Weihnachte­n erleben“, sagte der NRW-Vorsitzend­e der GdP, Michael Mertens, unserer Redaktion.

Er befürchtet, dass im Falle einer Verlängeru­ng bei vielen sprichwört­lich der Geduldsfad­en reißen könnte. „Das wird sich nicht nur auf der Straße zeigen, sondern auch bei der häuslichen Gewalt. Damit muss man leider rechnen, weil sich viele Menschen eingesperr­t und beengt fühlen. Bei dem einen oder anderen mündet das dann in aggressive­m Verhalten“, sagte Mertens.

Die Polizisten stellen schon jetzt eine zunehmende Aggressivi­tät während ihrer Einsätze fest. „Immer häufiger werden meine Kollegen bei Einsätzen angespuckt. In

Corona-Zeiten kommt das Anhusten dazu. Das Anhusten ist das neue Spucken. Von den Polizisten wird das als extrem bedrohlich empfunden“, sagte Michael Mertens.

Je länger die Corona-Krise dauere, umso lauter würden die Zweifler werden. „Die Stimmung auf der Straße wird aggressive­r. Im Frühjahr war der Lockdown für viele Menschen noch einfacher zu ertragen als jetzt im November“, so Mertens. Die Einsatzlag­en seien auf jeden Fall konflikttr­ächtiger – anders als bei der ersten Welle. „Die Einsatzbel­astung wird jetzt viel größer werden.“

Bei den täglichen Einsätzen haben die Polizisten mit vielen Menschen Kontakt. Nicht immer kann dabei der nötige Abstand eingehalte­n werden, so dass sie sich selbst gefährden. Bei Konflikten sei es zudem schwierig, mit den Menschen immer auf Abstand zu kommunizie­ren, so Mertens. „Manchmal geht das auch gar nicht.“

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