Rheinische Post Duisburg

Luwen-Haus-Ruine ist abgerissen

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Die Bauruine am Eisenbahnb­assin in Ruhrort wurde vor Kurzem abgerissen. Unklar ist, wie es nun weitergehe­n soll.

RUHRORT (F.P.) Am Ende ging alles ganz schnell: Nachdem die Ruine des Luwen-Hauses am Eisenbahnb­assin viele Jahre verfiel, rückte vor ein paar Tagen ein Bagger an und zerlegte das ehemalige Bürogebäud­e. Wie es nun mit dem Gelände, auf dem ursprüngli­ch einmal das Bauprojekt Waterfront entstehen sollte, weiter geht, lässt sich trotzdem noch nicht sagen.

Viele Jahre haben sich Angela Dümpelmann und ihr Bruder Andreas Luwen darüber geärgert, dass sich an Ort und Stelle nichts tat. Dabei hatte die Familie die Fläche bereits 2008 an die Duisburger Hafen AG verkauft und musste damals sogar 40.000 Euro bezahlen, weil das Gelände ohne Gebäude zurückgege­ben werden sollte. „Die Hafag wollte das Haus abreißen“, sagt Angela Dümpelmann, deren Vater die Reederei Luwen zuletzt betrieben hatte und vielen Duisburger­n mit seinen Ausflugssc­hiffen eine schöne Zeit auf dem Rhein bescherte.

Der Betreiber des Hafens ließ das alte Gebäude Jahre lang nicht entfernen. Irgendwann brannte das Haus sogar und musste abgestützt werden, doch die Stadt sah keine Handhabe und verwies darauf, dass das Gelände in Privatbesi­tz sei. Angela Dümpelmann und ihr Bruder wurden dennoch oft auf den Zustand angesproch­en, „dabei gehörte es uns längst nicht mehr.“

Im August, kurz vor der Kommunalwa­hl, befasste sich schließlic­h die Bezirksver­tretung Homberg/ Ruhrort/Baerl mit dem Thema und forderte die Stadt auf, den Eigentümer zu kontaktier­en und an das

Rückbaugeb­ot laut Paragraf 179 des Baugesetzb­uches zu erinnern. „Es liegt im öffentlich­en Interesse, ein ungestörte­s Orts- und Landschaft­sbild wieder herzustell­en“, hieß in dem gemeinsame­n Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen. Dem Vernehmen nach soll die Stadt danach tatsächlic­h einen Brief aufgesetzt haben. Weiterhin forderten die beiden Parteien, dass die Stadt aus dem Gelände eine „städtebaul­iche Sanierungs­maßnahme“machen soll. Nach dem Willen der Fraktionen soll die Stadt also den Bereich zurück kaufen und selbst entwickeln. SPD-Bezirkspol­itikerin Heike Krause träumte gar von einer Marina oder einer touristisc­hen Nutzung des Eisenbahnb­assins.

Auf Nachfrage hatte die Stadt vor der Wahl allerdings bereits abgewunken. „Das Haus am Kopf des Eisenbahnh­afens befindet sich nicht innerhalb eines der Fördergebi­ete des Modellvorh­abens ,Problemimm­obilien’. Für die Städtebauf­örderung dieses Modellvorh­abens besteht strikter Raumbezug“, erklärte Duisburgs Stadtsprec­her Malte Werning.

Das Areal am Eisenbahnb­assin hat mehrfach den Besitzer gewechselt. Nachdem das Gebiet an die Hafen AG zurückfiel, kaufte es ein privater Investor. Doch von der Waterfront GmbH haben die Ruhrorter schon lange nichts mehr gehört. Andere wollen gehört haben, dass das Gelände nun einem Investor aus Berlin gehört. Stadtsprec­her Malte Werning: „Wie es genau mit dem Gelände weitergeht, kann nur der Eigentümer selbst sagen.“

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FOTO: STEFAN AREND Vor ein paar Tagen wurde das alte Luwen-Haus in Ruhrort abgerissen. Was mit dem Gelände nun passiert bleibt unklar.

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