Trio überfällt 65-Jährigen für zwei Goldbarren
(bm) Ein 65-jähriger Mann aus dem Duisburger Norden wollte zwei kleine Goldbarren von jeweils 20 Gramm verkaufen. Er inserierte im Internet. Und freute sich, dass er schnell Interessenten fand, darunter jemanden, der sich „Stefan“nannte. Stefan wollte die Ware allerdings vorher sehen. Doch ein Treffen am 15. Mai in Neumühl endete für den Verkäufer mit einer bösen Überraschung: Statt mit einem Mann, bekam er es mit dreien zu tun. Und statt Geld gab es Pfefferspray ins Gesicht, und das Gold war weg. Nun stehen die drei Täter vor Gericht.
Die Anklage wirft dem 24-Jährigen aus Wuppertal und zwei 19-Jährigen aus Gelsenkirchen schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor. Während der dritte Mann zunächst im Auto blieb, sollen zwei von ihnen sich bei dem Treffen mit dem 65-Jährigen in einem Garten das Gold angesehen haben. Unter dem Vorwand, das Geld aus dem Auto holen zu wollen, entfernten sie sich. Zurück kam nur einer der Angeklagten, der dafür einen für den Verkäufer bislang unbekannten Mann im Schlepptau hatte. Und statt Geld brachten die Täter eine Sprühflasche mit Reizgas mit. Sie sprühten dem 65-Jährigen damit ins Gesicht, griffen sich das Gold und waren weg.
Gleich zu Beginn des Prozesses legte das Trio rückhaltlose, wenn auch etwas pauschale Geständnisse ab. „Mein Mandant räumt die Anklage in vollem Umfang ein“, so lauteten übereinstimmend die Vorträge der Verteidiger. Der Anwalt des Angeklagten, der bei der eigentlichen Gewaltaktion nicht dabei war, wies auf diesen Umstand hin. „Das wird meinen Mandanten aber wohl auch nicht retten“, gab er zu. Denn der habe gewusst, was geplant gewesen sei, dass Pfefferspray zum Einsatz kommen sollte und das das von den Räubern benutzte Auto eigens zu diesem Zwecke mit falschen Kennzeichen versehen worden war. Ein Urteil könnte bereits am nächsten Verhandlungstag gesprochen werden.