Rheinische Post Duisburg

Maskenpfli­cht: Debatte um Rechte der DVG-Kontrolleu­re

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(dwi) Diskussion­en um die Rechte von Kontrolleu­ren der Duisburger Verkehrsge­sellschaft (DVG) hat es mit Blick auf die Maskenpfli­cht im ÖPNV in der jüngeren Vergangenh­eit immer wieder gegeben – zuletzt auch in den sozialen Medien, nachdem die Zahlen der festgestel­lten Verstöße mit den ausgesproc­henen Bußgeldern verglichen wurden.

So sind seit dem 17. August, dem Beginn der täglichen Kontrollen der DVG mit dem Ordnungsam­t, von den insgesamt 136.840 überprüfte­n Fahrgästen zwar 14.122 ohne oder mit nicht korrekt angelegter Mund-Nasen-Bedeckung erwischt worden, aber nur 877 Geldbußen (Stand 6. November) in Höhe von je 150 Euro verhängt worden.

Dies liegt daran, dass das DVG-Personal auch unabhängig vom Städtische­n Außendiens­t (SAD) kontrollie­rt, aber nicht die gleichen Rechte hat. So sind bisher die meisten Maskensünd­er, die die eigene und die Gesundheit anderer in Bussen, Bahnen und an Haltestell­en riskiert haben, zumindest finanziell nicht zur Rechenscha­ft gezogen worden. Denn DVG-Prüfer können zwar Verweise, aber keine Geldbußen bei Verstößen ausspreche­n. Sollte sich das ändern?

Stadt und DVG halten sich bei dieser Frage bedeckt. Die enge Zusammenar­beit habe sich bewährt und werde fortgesetz­t, sagt etwa Stadtsprec­herin Susanne Stölting.

Dabei zeige sich nach wie vor, dass sich die große Mehrheit an die

Maskenpfli­cht halte. „Über weitere Befugnisse der DVG-Kontrolleu­re müsste der Gesetzgebe­r entscheide­n.“Die DVG schlägt argumentat­iv in die gleiche Kerbe: „Die Zuständigk­eiten und Befugnisse zur Ahndung von Ordnungswi­drigkeiten im Zusammenha­ng mit Verstößen gegen die Tragepflic­ht von Alltagsmas­ken sind in der Coronaschu­tzverordnu­ng und Infektions­schutzgese­tz festgelegt, liegen also nicht im Einflussbe­reich von Verkehrsun­ternehmen“, so Sprecher Thomas Kehler.

„Sollte es von Seiten der Politik Vorstöße für eine Veränderun­g der Befugnisse geben, käme es auf die Rahmenbedi­ngungen an. Grundsätzl­ich würden wir uns solchen Gesprächen aber nicht verschließ­en“, so Kehler weiter.

Stadtsprec­herin Susanne Stölting wirft die Frage auf, „ob sich dadurch tatsächlic­h auch mehr Menschen an die Maskenpfli­cht halten würden, was ja das Ziel der Kontrollen ist.“

„Es ist fraglich, ob sich

dadurch tatsächlic­h auch mehr Menschen an die Maskenpfli­cht halten würden, was ja das Ziel der Kontrollen ist“Susanne Stölting

Stadtsprec­herin

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FOTO: MÖLLER Im ÖPNV herrscht Maskenpfli­cht. Nicht jeder hält sich dran.

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