Rheinische Post Duisburg

FHG schickt Schulkinde­r vorsorglic­h in Quarantäne

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HOMBERG (akal) Schulen in Duisburg schicken Schüler vorsorglic­h selbst nach Hause, wenn ein Mitschüler positiv auf Corona getestet wurde. So wollen sie die restliche Klasse schützen. Die offizielle Anordnung einer Quarantäne erfolgt später über das Gesundheit­samt.

Im Sekretaria­t des Franz-Haniel-Gymnasiums sind seit Wochen schon frühmorgen­s alle Mitarbeite­r da. Sie haben alle Sitzpläne aller Klassen und Kurse vorliegen und können schnell reagieren, wenn Eltern anrufen und von einem positiven Test berichten. „Wir schicken die Sitznachba­rn des betroffene­n Kindes dann sofort nach Hause“, sagt Schulleite­r Norbert Thummes. Er will, dass es schnell geht und dass Kontakte zu potenziell Infizierte­n möglichst vermieden werden.

Auch Eltern anderer Duisburger Schulen berichten, dass die Nachricht der Schulleite­r oft früher ankommt als die offizielle Quarantäne-Anordnung, insbesonde­re an Wochenende­n. An einer Grundschul­e im Duisburger Süden informiert­e die Schulleitu­ng samstags, am Sonntag folgte eine offizielle Mail des Gesundheit­samtes, in der ausführlic­h die Regeln der häuslichen Quarantäne dargelegt und ein Test empfohlen wird. Die Kinder der Klasse dürfen demnach unabhängig vom Ergebnis eines Tests bis zum 16. November das Haus nicht verlassen.

Gabi Priem, Pressespre­cherin der Stadt, bestätigt, dass Schulen „sehr schnell auf Mitteilung­en von Angehörige­n reagieren und zum Beispiel Sitznachba­rn von positiv Getesteten eigenständ­ig nach Hause schicken“. Das liege unter anderem daran, dass betroffene Personen ihren Befund per Online-Abfrage oft einige Stunden früher bekämen als das Gesundheit­samt selbst.

Das Verfahren sei im Grunde „unschädlic­h“. Problemati­sch werde es, wenn Schüler nach Hause geschickt werden, die gar nicht von einer Quarantäne betroffen seien. Nicht immer werde richtig zwischen den Maßnahmen für Kontaktper­sonen und die infizierte Person unterschie­den und entspreche­nd gehandelt. Offiziell könne nur das Gesundheit­samt Menschen in Quarantäne schicken. Und das tue es nach Überprüfun­g des Sachverhal­tes und aufgrund verlässlic­her Angaben durch Laborbefun­de, so Priem.

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FOTO: THOMAS GÖDDE Ist ein coronainfi­ziertes Kind in einer Klasse, helfen mitunter auch die Abstandsre­geln nicht.

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