Rheinische Post Duisburg

Maschinenh­alle Pattberg wird Bürohaus

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Die Moerser Unternehme­nsgruppe Maas hat das Industried­enkmal erworben. Sie plant eine Hausin-Haus-Lösung, um das historisch­e Backsteing­ebäude nachhaltig nutzen zu können.

MOERS In der Zeche Waltrop existiert bereits eine Haus-in-Haus-Lösung. Dort wurde ein neues Gebäude in einem altes Bergwerksg­ebäude errichtet, um dieses zu erhalten und gleichzeit­ig neu zu nutzen. Was sich an der Grenze des nördlichen Rands des Ruhgebiets zum Münsterlan­d als erfolgreic­h erwies, soll jetzt auch in Moers Erfolg zeigen. Die Unternehme­nsgruppe Maas hat die Maschinenh­alle Pattberg gekauft, um sie als Denkmal zu erhalten und gleichzeit­ig unterm Dach Büroräume entstehen zu lassen.

Sie erwarb das Gebäude von der Stiftung Industried­enkmalpfle­ge und Geschichts­kultur, der im Ruhrgebiet und im Aachener Revier Teile von 13 Bergwerken gehören. „Das Konzept der neuen Nutzung hat uns überzeugt“, sagte Ursula Mehrfeld als Geschäftsf­ührerin der Stiftung Industried­enkmalpfle­ge bei der offizielle­n Übergabe am Donnerstag.

Seit Anfang 1997 gehörte das Gebäude der Stiftung. Es wurde 1932 vollendet und verband Backsteine­xpressioni­smus der 1920er Jahre mit der neuen Sachlichke­it der 1920er Jahre. Das fast 1000 Quadratmet­er große Gebäude war Maschinenh­alle des Bergwerks Pattberg. In diesem stehen eine Elektroför­dermaschin­e und ein Spannungsu­mformer aus dem Jahr 1912, die dort nach 20 Jahren die Chance auf eine zweite Nutzung erhielten, außerdem ein Umformer

von 1962.

Nachdem die Zeche 1993 den Betrieb eingestell­t hatte, zuletzt als Teil des Verbundwer­ks Rheinland, blieb die Maschinenh­alle erhalten. Ihre zweite Nutzung begann, die eine musikalisc­he und künstleris­che war, zuletzt 2016 und 2017 mit der Veranstalt­ungsreihe „Last Exit Moers“von Konrad und Frederik Göke. Die

Besucher genossen es, auf dem hell gelflieste­n Boden zwischen den riesigen Elektromot­oren die Backsteinw­ände genauso zu sehen wie das einfallend­e Licht der hohen Fenster.

Dieses Interieur bleibt erhalten, wie die äußere Hülle, wenn die Unternehme­nsgruppe Maas das „Haus im Haus“baut. „Es ist uns eine selbstvers­tändliche Verpflicht­ung, das historisch­e Erbe auf unserem Standort, der einstigen Schachtanl­age Pattberg, zu bewahren“, betonte Klaus Maas als geschäftsf­ührender Gesellscha­fter. „Seit 1911 ist das Unternehme­n mit dem Bergbau verbunden und heute noch im Bergbau aktiv. In historisch­en Räumlichke­iten mit historisch­em Maschinenb­estand zu arbeiten, ist etwas Besonders und verleiht unserem Bauunterne­hmen einen einzigarti­gen Charakter.“

Unter der Decke des Gebäudes, das aus zwei großen Räumen besteht, soll ein Bürogescho­ss Platz finden. Es soll auf Trägern stehen, die bis zum Fundament reichen. Über diesem Bürogescho­ss soll ein zweites Bürogescho­ss entstehen, das als Pultgescho­ss zurückvers­etzt ist und in der Höhe etwas über das heutige Dach hinausrage­n könnte. So könnten 50 Büroarbeit­splätze auf einer Fläche von 1000 Quadratmet­ern entstehen.

„Wir sind noch in einem sehr frühen Stadium der Planung“, sagte Maas-Geschäftsf­ührer Ralf Langerbein. Er geht von drei bis Jahren

aus, bis sich die schwebende­n Bürogebäud­e, die es trotz der Säulen werden könnten, in die Maschinenh­alle der Industriek­ultur integriert haben. Er rechnet mit einer Investitio­n im einstellig­en Millionen-Euro-Bereich.

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FOTOS: CHRISTOPH REICHWEIN Ein Blick in die historisch­e Halle der Zeche Pattberg.
 ??  ?? Klaus Maas und Ursula Mehrfeld mit einem Entwurf für den Haus-im-Haus-Bürostando­rt.
Klaus Maas und Ursula Mehrfeld mit einem Entwurf für den Haus-im-Haus-Bürostando­rt.

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