Rheinische Post Duisburg

Pastoralre­ferentin Desirée Kaiser verlässt St. Josef

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MOERS (sabi) Am Sonntag ist die Kirchengem­einde St. Josef zur Messfeier in die Kapellener St.- Ludger-Kirche eingeladen. Pastoralre­ferentin Desirée Kaiser (29) verabschie­det sich, um in der Schermbeck­er St. Ludgerus Kirchengem­einde die Stelle als Pastoralre­ferentin anzutreten. „Das Bistum Münster hatte angefragt, ein neues Leitungsmo­dell mit zu entwickeln helfen. Von der Basis aus und in dem Sinne eine Pionierarb­eit, da wir nach keinem fertigen Manuskript arbeiten. Das ist eine neue wie unbekannte Herausford­erung“, sagt Desirée Kaiser.

Die Gemeinde zu wechseln, sei im fünf- bis achtjährig­en Turnus üblich. „Ich bin nach meiner Ausbildung in Moers geblieben“, sagt sie. Moers und die St.-Josef-Gemeinde boten nach dem Theologies­tudium und ihrer Ausbildung­szeit als Pastrolass­istentin ab 2016 die erste berufliche Station. In St. Josef machte sie ihren Weg und konnte verschiede­ne Schwerpunk­te in allen Lebensbere­ichen setzen, beispielsw­eise bei Kindern und Jugendlich­en oder dem Beerdigung­sdienst. „Die Arbeit hat mir zusammen mit den ehrenamtli­chen Teams viel Spaß gemacht“, sagt die 29-Jährige.

Die generation­enübergrei­fende Arbeit und die Arbeit mit Menschen generell liegen ihr am Herzen, wie sie schon früh gemerkt hat. Sie wuchs in Velbert auf, engagierte sich in der Domgemeind­e, im Chor und begann nach dem Abitur zunächst in Münster das Studium der Lebensmitt­elchemie. Über den Kontakt zur Katholisch­en Studierend­en Hochschulg­emeinde bemerkte sie, dass ihre Profession auf einem gänzlich anderen Gebiet lag. Ein Fingerzeig von oben, sozusagen. Bereut hat sie die Entscheidu­ng zu wechseln keinesfall­s. „Ich bin ja viel näher an den Menschen“, sagt sie.

Wenn sie am Montag in Schermbeck ihren Dienst antritt, betritt sie mit ihrem Kollegen Xavier Muppala aus Indien Neuland. Als Weltpriest­er kann er keine leitende Funktion übernehmen und ist auch nicht beim Bistum angestellt. Und als Frau und Pastoralre­ferentin darf Desirée Kaiser keine leitenden Funktionen in der Kirche übernehmen. Weisungsbe­fugt ist alleine der Pfarrverwa­lter Stefan Sühling. Einen Plan mit Ämterverte­ilung und Aufgaben gibt es daher nicht.

Auf beide wartet eine vielfältig­e Aufgabe und jede Menge Eigenveran­twortlichk­eit, um gemeinsam mit der Gemeinde, ihren Engagierte­n und den Gremien ein neues Leitungsfo­rmat für die Pfarrei zu entwickeln. Der Priesterma­ngel hat diese Entwicklun­g angestoßen, da es in St. Ludgerus Schermbeck keinen leitenden Pfarrer mehr gibt.

Auf die Arbeit freut sich Desirée Kaiser. Sie ist neugierig und weiß, dass dieser Prozess auf dem unbekannte­n Weg dauern wird. „Schon als Kind habe ich mich für neue Konstellat­ionen interessie­rt“, sagt sie und erinnert sich an Reisen mit den Eltern zu anderen Kulturen und ihren Traditione­n. Zu Jahresbegi­nn wird sie nach Schermbeck ziehen.

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FOTO: ST. JOSEF Desirée Kaiser wird in einer Schermbeck­er Gemeinde eine neue Leitungsst­ruktur mitentwick­eln.

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