Hoffen auf ein neues Tierheim
Norma Puchstein ist neue Vorsitzende des Duisburger Tierschutzzentrums. Sie folgt Monika Lange. Die Hoffnung auf eine neue Unterkunft für Tiere ist bei den Verantwortlichen ungebrochen.
(dwi) Monika Lange (59) hat nach 14 Jahren den Vorsitz des Tierschutzentrums an Norma Puchstein (54) abgegeben. So hat Lange den geplanten Neubau des Duisburger Tierheims, das der Verein betreibt, in ihrer Amtszeit nicht mehr erlebt. Sie ist sich aber sicher: „Es wird ein neues Heim geben. Das hat uns Oberbürgermeister Sören Link bei unserem Sommerfest versprochen.“
Das in die Jahre gekommene Duisburger Tierheim befindet sich an der Lehmstraße in einem Gewerbegebiet in Neuenkamp. Zwei Jahre ist das Versprechen aber mittlerweile schon her. Und die Planungen kommen nicht entscheidend voran. „Es gibt keinen neuen Stand“, sagte Stadtsprecher Max Böttner auf Nachfrage der Redaktion. Über einen Neubau wird bereits diskutiert, seit eine 2013 verstorbene Dame dem Tierheim an der Lehmstraße in Neuenkamp 1,7 Millionen Euro vermacht hat. Seit 2017 kann die Stadt nach Erbschaftsstreitigkeiten sicher über das Geld verfügen.
Klar ist aber, dass die Summe für ein neues Heim nicht ausreicht. Fragen, wie hoch das Investitionsvolumen insgesamt ist und woher die fehlenden Mittel kommen sollen, hat die Stadt bisher nicht beantwortet. Wo ein Neubau realisiert werden soll, ist ebenso fraglich.
Norma Puchstein, die neue Vorsitzende des Tierschutzzentrums, sagt: „Seit etwa einem Jahr gibt es die Tendenz, nicht am bestehenden, sondern an einem anderen Standort neu zu bauen. Ich hoffe, dass ich noch in diesem Jahr Gespräche mit der Stadt führen kann und dann etwas klarer sehe, was die Auswahl der möglichen Flächen betrifft“, so
Puchstein. „Denn natürlich werde ich von Tierheim-Freunden häufiger angesprochen, wann und wie es nun weitergeht.“
Die 54-Jährige war bisher die Stellvertreterin von Monika Lange, die „nach gesundheitlichen Einschnitten“etwas kürzer treten will. Vorsitzende zu sein sei nicht immer leicht gewesen. „Ich habe das ja in meiner Freizeit gemacht und gerade in Corona-Zeiten Entscheidungen getroffen, die nicht jedem gefallen haben.“
So ist das Tierheim seit dem 14. März für Besucher geschlossen. Vermittlungen sind aber schon seit dem 20. April wieder möglich – allerdings nur nach fest abgestimmten Terminen. Alle weiteren Infos dazu gibt es auf www.tierheimduisburg.de. Das funktioniere sehr gut. Lange rechnet damit, dass auch in diesem Jahr insgesamt etwa 1200 Tiere vermittelt werden.
Nach dem Abschied als Vorsitzende verspürt sie Wehmut, aber auch
Stolz. Unter ihrer Führung seien die Quarantänebereiche für Katzen so entwickelt worden, dass die Todesfallrate stark zurückgegangen ist. „Wir haben auch längst größere Hundezwinger und ein schönes Netzwerk über die Tierheim-AG mit über 200 Tierschutzvereinen aufgebaut“, so Lange. Dem Verein bleibe sie als Tierschützerin und Beraterin erhalten. Den Vorsitz wisse sie bei Norma Puchstein in guten Händen. Puchstein will in erster Linie den Neubau des Tierheims vorantreiben: „Das ist eine Herzensangelegenheit.“Sie hat aber auch noch weitere Ideen für die Zukunft.
Stichwort Bürgernähe: „Wenn es wieder möglich ist, möchte ich verstärkt Schulklassen, Senioren, aber auch Hundeschulen und Referenten zu Themen wie „Wildtiere in der Stadt“zu uns einladen“, sagt die 54-Jährige, „um noch mehr Menschen für den Tierschutz zu begeistern.“