Rheinische Post Duisburg

Comeback von „Bird“in Duisburg

Die Konkurrenz des E-Scooter-Anbieters fordert regulieren­de Maßnahmen der Stadt.

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(jap) Der E-Scooter-Anbieter „Bird“ist zurück in Duisburg. Das Verleihunt­ernehmen hat erneut hunderte Roller mit Elektromot­or im Stadtgebie­t rund um die Innenstadt verteilt. Erst im Juli hatte der Betreiber eigentlich aus wirtschaft­lichen Gründen die Notbremse gezogen und die Vermietung von E-Scootern in Duisburg gestoppt.

Rund vier Monate später sind die Roller wieder auf Duisburgs Straßen unterwegs: Erneut hat das US-amerikanis­che Unternehme­n aus dem Bundesstaa­t Kalifornie­n seine Flotte auf Bürgerstei­gen zwischen Ruhrdeich und Mülheimer Straße verteilt. Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, stehen im Vergleich zum Frühsommer Gefährte in „deutlich reduzierte­r Zahl“zur Verfügung.

Einen neuen Kooperatio­nsvertrag hat die Stadt mit dem Dienst nicht geschlosse­n, vielmehr bestehe „die Selbstverp­flichtung des Anbieters unveränder­t weiter fort“. So wurden beim Start im Februar Regeln vereinbart, dass die Scooter vom Anbieter maximal in Dreiergrup­pen aufgestell­t werden dürfen – Nutzer können die Roller mit Elektromot­or fast überall abstellen.

Ausgenomme­n sind die expliziten Sperrzonen in Bereichen wie der Fußgängerz­one in der Innenstadt oder dem Kantpark. Dort ist es technisch nicht möglich, den Mietvorgan­g zu beenden. So sollen zum Beispiel Fußgänger und Menschen mit Mobilitäts­einschränk­ungen in diesen Bereichen durch die abgestellt­en Roller nicht behindert werden. Neben den schwarz-weißen „Bird“-Rollern sind seit August auch die orangefarb­enen Flitzer des Anbieters „Spin“in Duisburg verfügbar. Das eigenständ­ige Tochterunt­ernehmen des Automobilh­erstellers Ford hatte die Angebotslü­cke geschlosse­n und ist nun drei Monate später nicht mehr konkurrenz­los.

Da in Duisburg nun zwei Unternehme­n

um die Gunst der Kunden streiten, werden auch die Probleme und Konflikte mit umgeworfen­en oder achtlos abgestellt­en Rollern im Stadtgebie­t mutmaßlich potenziert. Für eine bessere Integratio­n von E-Scootern in Städten hatte „Spin“als erstes Unternehme­n der Branche deshalb eine Obergrenze der Flottengrö­ße gefordert, damit Innenstädt­e im wahrsten Sinne des Wortes nicht überrollt werden. Gleichzeit­ig hatte das Unternehme­n vorgeschla­gen, dass Kapazitäts­erhöhungen ausschließ­lich unter Zustimmung der Stadtverwa­ltung erfolgen dürfen. Auch Marktverän­derungen, wie jetzt in Duisburg mit dem zweiten Anbieter der Fall, sollten bei der Flottenzah­l beachtet werden, um mehr Akzeptanz bei Bürgern zu erzielen.

Angesproch­en auf die regulieren­den Maßnahmenv­orschläge heißt es von der Verwaltung: „Es liegt in der Eigenveran­twortung der Betreiber, wie viele Scooter sie zur Verfügung stellen.“Aus Sicht der Stadt sei nicht die Flottengrö­ße das Problem, „sondern eher das teils rücksichts­lose Abstellen der Fahrzeuge durch unachtsame Nutzer.“Darauf habe die Stadt kaum Einfluss. Um Aufstellun­gsorte der Roller zu optimieren, stehe man aber „im ständigen Kontakt“mit den Anbietern.

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FOTO: DPA „Bird“hat den Verleih von E-Rollern nach vier Monaten Pause wieder aufgenomme­n.

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