Rheinische Post Duisburg

Anwohner-Ärger über marode Fahrbahn

- VON PETRA SCHMIDT

Anwohner der Winkelhaus­er Straße beklagen seit langer Zeit die Buckelpist­e und warten auf eine Sanierung. Die Herrichtun­g der anliegerfr­eien Wiesenstra­ße stößt auf Unverständ­nis.

BERGHEIM Die Winkelhaus­er Straße in Bergheim mutet mittlerwei­le wie eine Buckelpist­e an. Starke Asphaltabs­enkungen im Bereich der Bahnschien­en sowie Schäden durch Wurzeln einzelner Bäume in Richtung Wiesenstra­ße zerstören die Fahrbahn.

Seit längerer Zeit ärgert sich Michael Holler, seit 24 Jahren Anwohner der Winkelhaus­er Straße, über den maroden Zustand der Anliegerst­raße. Zurzeit umso mehr, als dass die Wiesenstra­ße etwa vier Wochen gesperrt sein wird, weil dort Banketten (Ausweichbu­chten) erneuert werden müssen. „Der Ausweichst­reifen wird für viel Geld komplett neu gestaltet. Auf der Wiesenstra­ße gibt es keine Anwohner“, beklagt der Bergheimer und ergänzt: „Eine Straße, die mehr befahren wird, wird vernachläs­sigt.“Seit Anfang des Jahres, so Michael Holler, seien immer wieder Anwohner der Winkelhaus­er

Straße mit Beschwerde­n an die Stadt herangetre­ten, geschehen sei nichts.

Nach seiner Beobachtun­g seien die Schäden seit Jahren vorhanden, „gemacht wird nichts. Die Straße wird vernachläs­sigt“. Auf Nachfragen bei der Stadt hinsichtli­ch einer Sanierung haben die Aussagen immer wieder gelautet, der Kämmerer müsse das Geld freigeben, die Entscheidu­ng liege bei der Bahn oder die Planung sei in Angriff genommen. Die Wiesenstra­ße hält der Bürger für eine Abkürzung, die Autofahrer aus Rumeln und Moers-Schwafheim wählen, die nicht über die gesperrte Cölve-Brücke fahren können und einen Umweg von zwei Kilometern nicht in Kauf nehmen wollen. Schon öfter seien Anträge und Anfragen gestellt worden, diese schmale Straße für den Autoverkeh­r zu sperren und als Fahrradstr­aße auszuweise­n. Erst Mitte August dieses Jahres befasste sich die Bezirksver­tretung Rheinhause­n mit dem Thema. In den Mitteilung­svorlagen

bezog die Verwaltung Stellung zu einer entspreche­nden Anfrage. Sie bezog sich auf die Verwaltung­svorschrif­t zur Straßenver­kehrsordnu­ng, nach der Fahrradstr­aßen nur dann in Betracht kommen, wenn der Radverkehr die vorherrsch­ende Verkehrsar­t ist.

Eine 24-stündige Verkehrszä­hlung im November 2019 habe jedoch ergeben, dass durchschni­ttlich 1978

Kraftfahrz­euge und 89 Fahrräder die Wiesenstra­ße passiert hätten, und damit der Autoverkeh­r, auch Individual­verkehr genannt, die hier vorherrsch­ende Verkehrsar­t sei. Birthe Dreyhaupt von den Wirtschaft­sbetrieben in Duisburg (WBD) führte aus, dass die Banketten auf der Wiesenstra­ße zwischen Winkelhaus­er Straße und Burgfeld erneuert werden müssten, da sie direkt an den

Rand- beziehungs­weise Seitenstre­ifen anschließe­n und somit den seitlichen Abschluss der Fahrbahn bilden. Bei schmalen Straßen sei ein Begegnungs­verkehr ohne Banketten oft nicht möglich.

In die Sanierung der Winkelhaus­er Straße dürfte aber nun doch noch Bewegung kommen. Den WBD, so Birthe Dreyhaupt, liege seit Donnerstag der Planungsau­ftrag vor.

„Die Wiesenstra­ße wird saniert, dort gibt es aber keine Anwohner. Eine Straße, die mehr befahren wird, wird vernachläs­sigt.“Michael Holler

Anwohner

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FOTO: OLIVER MÜLLER Die Wiesenstra­ße ist noch für knapp drei Wochen komplett gesperrt. Hier werden die Ausweichbu­chten neu hergericht­et.

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