Corona führt zum Einbruch der Kirchensteuern
Bei der ersten Videosynode warnte Superintendent Syben außerdem vor zunehmendem Hass und Gewalt in der Gesellschaft.
NIEDERRHEIN (RP) Insgesamt 112 Synodale und 17 Mitglieder mit beratender Stimme haben sich zur digitalen Videosynode des Kirchenkreises Moers eingeloggt. In seinem Bericht ging Superintendent Wolfram Syben auch auf die gegenwärtige gesellschaftliche Situation ein: Die Pandemie habe eine Kultur der Achtsamkeit hervorgebracht, etwa, wenn man Masken trage, um andere zu schützen. Diese Kultur stehe im Widerspruch „zu einem Anwachsen eines gesellschaftlichen Klimas, das von Verdächtigungen und Unterstellungen, ungeprüften Behauptungen und bewussten Falschmeldungen, von Hass, Gewalt und Diffamierung, von Herabwürdigung und offen rassistischem, antisemitischem und sexistischem Reden und Verhalten
belastet wird.“Und weiter: „Als Christinnen und Christen treten wir ein für Verständigung und für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Wir treten ein für Solidarität und Respekt, für einen menschenfreundlichen Umgang und für den Schutz von bedrohten Menschen.“
Die Corona-Pandemie wirkt sich stark auf die Kirchensteuerentwicklung aus. Die Kirchen rechnen mit einem Einbruch der Steuer von 12,5 Prozent. Damit die Gemeinden im Kirchenkreis Moers den zugesagten Betrag von 100 Euro pro Gemeindeglied für das Jahr 2020 bekommen können, sollen zur Deckung der Mindereinnahmen in diesem Jahr aus dem innersynodalen Finanzausgleich voraussichtlich 2,4 Millionen Euro entnommen werden.
Für das Jahr 2021 werden den Gemeinden und dem Kirchenkreis etwa 12,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Davon erhalten die 25 Gemeinden 75 Prozent des Verteilbetrages. Das entspricht einer Pro-Kopf-Zuweisung von 100 Euro pro Gemeindeglied. Eine Gemeinde mit 2000 Mitgliedern z. B. bekommt also 200.000 Euro. Davon bezahlen sie z. B. ihre Kirchenmusiker, Jugendleiter, evtl. den Eigenanteil der Kita etc.
Für die übergemeindlich gemeinsam wahrgenommenen Aufgaben erhält der Kirchenkreis Moers 25 Prozent des Verteilbetrages, das entspricht drei Millionen Euro. Davon werden Aufwendungen der Arbeitsbereiche bezahlt, etwa Gehälter der Mitarbeitenden in der Erwachsenenund Familienbildung, die Arbeit der Beratungsstelle sowie Funktionspfarrer der Gehörlosenseelsorge, Notfallseelsorge etc.
Der Haushalt kann bis zum 22. Dezember in der Superintendentur des Kirchenkreises Moers, eingesehen werden. Bitte vorher unter 02841 100125 einen Termin ausmachen und die Hygienevorgaben beachten.
Weitere Beschlüsse und Wahlergebnisse sind im Internet zu finden unter www.kirche-moers.de.
Die Synodalen beriefen Matthias Immer (evangelische Gemeinde Homberg) zum Synodalassessor. Barbara Weyand (Rheinkamp) zur ersten Skriba und Frank Rusch (Neukirchen), zum ersten stellvertretenden Skriba. Andreas Klumb (Baerl) wurde zum zweiten stellvertretenden Skriba gewählt. Synodalassessor und Skriba können den Superintendenten vertreten.