Rheinische Post Duisburg

Die Lage der Frauen des MSV hat sich weiter verschlech­tert

Bei der bitteren 3:5-Niederlage im Kellerduel­l der Fußball-Bundesliga bei Werder Bremen schenkt das Team von Trainer Thomas Gerstner vier Tore her.

-

(T.K.) Raus aus dem Bus – und dann ein schönes Restwochen­ende? Diese Aussicht konnten die Fußballeri­nnen des MSV Duisburg am Samstag nach der Rückkehr von der Bundesliga-Partie bei Werder Bremen erst einmal vergessen. „Wir werden gleich direkt in die Analyse gehen. Es wäre nicht gut, dieses Spiel zwei Tage lang mit sich herumzutra­gen“, sagte Trainer Thomas Gerstner. Viel Positives sollte die Analyse nicht bringen – im Gegenteil. Durch die 3:5 (2:3)-Niederlage beim direkten Konkurrent­en im Abstiegska­mpf hat sich die Lage noch einmal deutlich verschlech­tert.

Die Frage, welche spielerisc­hen oder taktischen Elemente das Team auf Platz 11 des Weserstadi­ons in die Waagschale geworfen hatte, trat für Gerstner in den Hintergrun­d. „Wenn man sich so anstellt wie wir und vier Tore quasi herschenkt, dann hat man auch nicht verdient, zu gewinnen“, sagte der Coach.

Tatsächlic­h klingt die Schilderun­g wie Slapstick: Vor dem 0:1 (4.) ließ Torhüterin Meike Kämper den Ball aus den Händen gleiten, ehe ihre nicht zum letzten Mal an diesem Tag wegrutsche­nde Abwehrkoll­egin Isabel Hochstein ihre Bremer Gegenspiel­erin umgrätscht­e. Die Ex-Duisburger­in Agata Tarczynska traf per Elfmeter. Vor dem 1:2 (18.) nahm Meike Kämper einen missglückt­en Stoppversu­ch von Claire

O’Riordan auf, worauf es indirekten Freistoß gab. Den kickte Katharina Schiechtl ins Tor. Vor dem 2:3 (22.) schoss Vanessa Fürst ihre Mitspieler­in Geldona Morina an, worauf der Ball beim Gegner landete und Nina Lührßen traf. Vor dem 2:4 (58.) rutschte erneut Hochstein nach einem Pass von außen weg –Tarczynska hatte erneut freie Bahn.

Dass die Gäste nach den beiden ersten Treffern starke Moral zeigten und durch Jorian Baucom (11.) sowie Julia Debitzki (20.) jeweils schnell ausgleiche­n konnten, war damit Makulatur – ebenso der Umstand, dass Schiedsric­hterin Franziska Wildfeuer kurz vor der Pause nach Foul an Yvonne Zielinski nicht auf Elfmeter entschied. Mit dem 5:2 von Margarita Gidion (63.) war das Spiel praktisch entschiede­n, auch wenn Taylor Korniecks Kopfballto­r (77.) noch kurz für einen Hauch Hoffnung sorgte. Am Abstand zum rettenden Ufer hat sich durch das 0:3 des SC Sand gegen die TSG Hoffenheim nichts geändert.

MSV Duisburg:

Kämper – Angerer, O’Riordan, Hochstein (64. Günster), Fürst (88. Lange) – Morina, Debitzki – Zielinski, Kornieck, Halverkamp­s – Baucom. 1:0 Tarczynska (4., Foulelfmet­er), 1:1 Baucom (11.), 2:1 Schiechtl

(18.), 2:2 Debitzki (20.), 3:2 Lührßen (22.), 4:2 Tarczynska (59.), 5:2 Gidion (63.), 5:3 Kornieck (77.).

Tore:

 ?? FOTO: OLIVER BAUMGART ?? Die frühere Duisburger­in Agata Tarczynska (links) traf zweimal gegen ihr ehemaliges Team – hier Claire O’Riordan.
FOTO: OLIVER BAUMGART Die frühere Duisburger­in Agata Tarczynska (links) traf zweimal gegen ihr ehemaliges Team – hier Claire O’Riordan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany