VfB Homberg erkämpft wichtigen Erfolg
Der Fußball-Regionalligist schafft einen 2:0-Sieg bei den Sportfreunden Lotte und verlässt erst einmal die Abstiegsplätze. In der Halbzeit muss Trainer Sunay Acar seine Mannschaft aber erst einmal wachrütteln.
So ganz waren sich die Verantwortlichen des VfB Homberg bei der Suche nach dem einen Wort zur Beschreibung für den 2:0 (1:0)-Sieg des Fußball-Regionalligisten bei den Sportfreunden Lotte nicht einig. „Verdient“, sagte Abteilungsleiter Wolfgang Graf. „Erkämpft“, stellte Hombergs Sportlicher Leiter Frank Hildebrandt fest. Den Spielern des VfB war das letztendlich aber auch völlig egal. Sie fanden mehrere Worte für den zweiten Sieg in Folge – und zwar lautstarke. Die „Forza-VfB“-Gesänge waren nicht nur im Kabinengang zu hören. Gemäß dem Motto des Gastgebers riefen die Kicker auch „volle Lotte“, durch das Stadion am Lotter Kreuz.
Oliver Adler brachte es dann auf den Punkt. „Wir hatten Ordnung und Aggressivität drin“, sagte der Co-Trainer. „So gewinnst du dann auch ein Spiel, das wir vor sechs Wochen wahrscheinlich noch verloren hätten.“
Die Entwicklung seit dem schwierigen Start ist beim VfB deutlich erkennbar – auch im Vergleich zur
Vorsaison. „Das waren richtige Big Points. Big Points, die wir in der letzten Saison nicht geholt haben“, freute sich Trainer Sunay Acar über den wichtigen Sieg gegen den bis dato punktgleichen Tabellennachbarn, durch den der VfB raus aus der Abstiegsregion auf Platz 15 sprang.
Dafür bedankte sich der Coach ausdrücklich bei seinem Assistenten und Torwarttrainer. „Olli hat Lotte sehr oft beobachtet. Dadurch wussten wir, dass der Gegner momentan recht verunsichert ist und viel mit langen Bällen agiert.“So konnte das Trainergespann das Team entsprechend einstellen. Und sowohl das von Acar vorausgesagte Geduldsspiel wie auch das taktisch geprägte Spiel sollten am Samstag zutreffen.
Dabei gefiel dem Trainer die erste Halbzeit, in der er „kein gutes Regionalligaspiel“sah und „in der keiner wirklich etwas versuchte, sondern vor allem keinen Bock schießen wollte“, weniger gut. „Da hat mir die Körpersprache gefehlt. Wir sind nicht richtig reingekommen.“Zudem ließ sein Team durch einige Konzentrationsfehler, leichte Ballverluste im Spielaufbau sowie Ungenauigkeiten
bei Klärungsversuchen, die dadurch häufig im Aus landeten, zahlreiche Standards gegen sich zu.
„Die Entstehung der Standards war nicht gut, ihre Verteidigung schon“, sagte Acar, der aber auch anerkannte, dass Lotte bis auf einen Pfostenschuss in der 90. Minute aus dem Spiel heraus zu keiner Torchance gekommen war. Damit übertrieb es auf der anderen Seite zwar auch sein Team nicht. Doch diesmal erwies es sich dabei als sehr effektiv.
Mit dem für Acar „einzig guten Spielzug vor der Pause“markierte Nicolas Hirschberger (40.) nach Doppelpass mit Pascale Talarski das 1:0 für Homberg. Und auch nach der Pause nutzte Marvin Lorch (73.) die nahezu einzige Chance, um aus 18 Metern auf 2:0 zu stellen.
Dabei hatte Acar seine Kicker in der „recht lauten und deutlichen Pausenansprache“auf ihre Defizite in der ersten Halbzeit angesprochen. „Das waren viel zu viele
Standards gegen uns. Da kann immer mal einer durchrutschen. Ich musste die Jungs etwas wachrütteln.“Und das wirkte. „In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt. Wir waren besser in den Zweikämpfen, geordneter und williger und haben nicht mehr viel zugelassen. So war der Sieg letztlich sicher nicht unverdient. Und dass er zu Null gelang, freut mich sehr.“
Ein wenig Feiern mit den „Forza-VfB“-Gesängen war dann auf der knapp eineinhalbstündigen Rückfahrt auch noch erlaubt. „Die Busfahrt nehmen wir noch mit, aber dann müssen wir uns wieder fokussieren“, so Acar. „Mehr Zeit zum Feiern haben wir nicht.“
Denn schon am kommenden Mittwoch kann der VfB im Nachholspiel gegen den SV Bergisch Gladbach im PCC-Stadion die nächsten Big Points holen. Mit einem Sieg würden die Homberger den Vorletzten um acht Zähler hinter sich lassen. Und diesen Erfolg zu landen, würde Sunay Acar wohl dasselbe Wort abverlangen, das er zur Beschreibung des 2:0-Erfolgs in Lotte wählte: „Wichtig.“