Die kölschen Beatles
Das Jubiläumsalbum der Kultband Bläck Fööss heißt „50 Johr met Musik em Bloot“.
KÖLN Sie gehören zu Köln wie Dom und Rhein: In diesem Jahr feiern die Bläck Fööss ihr 50. Bühnenjubiläum. Passend zum Anlass hat sich die „Mutter aller kölschen Bands“mit einem besonderen Album selbst beschenkt. Nur eine Woche nach Veröffentlichung ist das Album schon auf Platz vier der deutschen Album-Charts gelandet.
Der Titelsong „50 Johr met Musik em Bloot“dieser gefühlsbetonten Reise durch fünf Jahrzehnte Musikgeschichte ist flammneu und greift viele Fööss-Klassiker auf. Neu ist ebenfalls „Buchping vun Heimwih“, in dem Schauspieler Hape Kerkeling – er bezeichnete die Gruppe zuletzt als „Beatles von Nordrhein-Westfalen“– von der Sehnsucht nach Köln erzählt.
Für alle anderen der 19 Beiträge haben sich die Fööss weitere Gäste hinzugeholt. „Es soll zeigen“, begründet Pit Hupperten, seit drei Jahren Bandmitglied, „welch tolle Lieder der Bläck Fööss es gibt, die nichts mit Karneval zu tun haben.“
BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken interpretiert beispielsweise „Drink doch eine mit“. Diese Weise kannte er bereits einige Jahre, bevor er eine eigene Band gründete. Die Erkenntnis, dass sich Gefühle „im Dialekt viel besser ausdrücken lassen“, so Niedecken, sei für ihn damals Grund genug gewesen, seine heimische Mundart auch in der deutschen Rockmusik zu etablieren. Volksliedmusiker Heino singt „Moni hat geweint“mit unverwechselbarem Bariton. Wolfgang „Wolle“Petry lässt bei „Usjebomb“die Umgangssprache eines in Köln geborenen Schlagersängers erkennen, während Howard Carpendale das Evergreen „Bye, bye my love“mit unverkennbar englischem Akzent vorträgt.
Als weitere Besonderheit bei „50 – Das Jubiläumsalbum“gilt die Zusammenarbeit mit der jungen Gruppe Annenmaykantereit, einschließlich Duett „Ich han ’nen Deckel“mit Henning May und Erry Stoklosa, Gründungsmitglied der kölschen Band. Als Bonustracks gibt es außerdem drei ruhigere Titel mit dem WDR-Funkhausorchester.