Rheinische Post Duisburg

Baubeginn an der Elbe

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Das Elbtal bei Dresden ist von einer besonderen Schönheit. Der Fluss fließt in eleganten Kurven um die berühmte Altstadt, dabei fast immer flankiert von den bis zu 400 Meter breiten Elbwiesen, die einen Grünstreif­en mitten in der Stadt bilden. Etwa drei Kilometer entfernt vom Stadtzentr­um stehen Schloss Albrechtss­berg, Lingnersch­loss und Schloss Eckberg mit ihren Weinbergen und Parkanlage­n. Die außergewöh­nliche Kulturland­schaft bewegte die Unesco im Jahr 2004 dazu, das Elbtal von Dresden in die Welterbe-Liste aufzunehme­n. Doch schon zwei Jahre später war der Status wieder in Gefahr. Dresden stand nun auf der sogenannte­n Roten Liste, eine Art Vorstufe zur Aberkennun­g des Titels. Der Grund: die geplante Waldschlös­schenbrück­e, die die Stadtteile Radeberger Vorstadt und Johannstad­t miteinande­r verbinden sollte. Die Elbquerung war bereits seit den 90er-Jahren geplant, sie sollte die anderen Brücken der sächsische­n Hauptstadt entlasten und eine neue Umfahrung der Innenstadt ermögliche­n. Der Bau war 1996 beschlosse­n worden, er war jedoch von Anfang an umstritten. Die kommunalpo­litischen Auseinande­rsetzungen gipfelten 2005 in einer Bürgerbefr­agung, bei der sich rund zwei Drittel der Abstimmend­en für die Brücke aussprache­n. Beigelegt war der Streit damit noch lange nicht. Naturschüt­zer führten die gefährdete Fledermaus­art Kleine Hufeisenna­se ins Feld, die durch den Brückenbau bedroht würde. Doch am Ende scheiterte­n alle Versuche der Brückengeg­ner, den Start der Bauarbeite­n zu verhindern. Am 19. November 2007 war Baubeginn in Dresden. 2009 entschied die Unesco, der Stadt den Titel Weltkultur­erbe abzuerkenn­en. 2013 wurde die Waldschlös­schenbrück­e eröffnet.

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