Schausteller dürfen auf dem Gelände wohnen bleiben
Eine illegale Halle auf dem Gelände in Rath wurde geräumt. Für die Wohnfläche gibt es Pachtverträge.
RATH Die Familien, die auf dem Schausteller-Gelände an der Straße Mühlenbroich leben, dürfen vorerst in ihren Häusern wohnen bleiben. Eine Halle auf dem Areal wurde am Dienstag von Einsatzkräften der Stadt und der Polizei geräumt. Die Räumung habe aber lediglich zum Ziel, dass die illegal errichtete Halle beseitigt werden kann, heißt es von der Stadt Düsseldorf. Diese stehe auf einer öffentlichen Straße, die zeitnah ausgebaut werden soll. Die benachbarten Flächen, auf denen kleine Wohnhäuser stehen, seien davon nicht betroffen.
Für die Wohnflächen bestünden Pachtverträge mit der Stadt. Bis wann diese Verträge laufen, könne die Stadtverwaltung aus Gründen des Datenschutzes nicht mitteilen. Ein Bewohner des Geländes sprach am Dienstag davon, dass in den Verträgen das Jahr 2024 festgelegt sei. Wie es künftig mit dem Gelände weitergehen soll, besprechen Vertreter der Stadt mit den Anwohnern, heißt es. Das weitere Vorgehen solle den Vertragsparteien vorbehalten bleiben, solange ein Vertrag ausgearbeitet werde.
Die Einsatzkräfte von Polizei und Stadt hatten am Dienstagmorgen mit der Räumung der Halle begonnen. Ein Lastwagen und mehrere Autos wurden abgeschleppt, in der Halle selbst befanden sich unter anderem Kirmesbuden der Schausteller und ein Wohnmobil, Werkzeuge und Metallschrott. Das Gut, das dort eingelagert war, wurde nun zu einem umzäunten Gelände gebracht, das die Stadt zu diesem Zweck angemietet hat. Ermittler der Polizei werden die Gegenstände nach Diebesgut durchsuchen.
Auch die Staatsanwaltschaft Aachen war an der Räumung beteiligt. Sie sucht Leasingfahrzeuge, die eine inzwischen insolvente Firma aus Würselen in Holland geleast und nach der Pleite nicht zurückgegeben hat. Es geht um Autos, auch um Lastkraftfahrzeuge – und einige von ihnen sollen auf dem Gelände gesichtet worden sein. Gegen ein Mitglied der Schaustellerfamilie wird außerdem wegen möglicher Unterschlagung ermittelt.
Das Gelände stand schon einige Male im Fokus der Polizei. Im Mai 2019 hat es dort eine Razzia gegeben, weil in großem Stil illegal Strom aus dem Netz abgezapft worden sein soll. Dabei fanden die Einsatzkräfte einen gestohlenen Bagger im Wert von 150.000 Euro. Bewohner des Geländes wurden zudem mit einem Metalldiebstahl vom Mannesmannwerk in Verbindung gebracht.