Großer Andrang an der Teststation
Seit zwei Wochen hat die DRK-Drive-In-Teststation am Bendsteg geöffnet. Selbst an Wochenenden liegt das Testergebnis nach spätestens 30 Stunden vor und kann per QR-Code abgerufen werden.
KAMP-LINTFORT Am Samstagvormittag herrschte viel Verkehr an der DRK-Drive-In-Teststation in Kamp-Lintfort. 20 Autofahrer standen mit ihren Fahrzeugen in einer Schlange, die zu der offenen DriveIn-Spur führte. Nachdem sie eine Stunde gewartet hatten, begann das Verfahren. Zuerst zahlten sie mit EC - oder Kreditkarte 79 Euro für diesen Test. Dann hatten sie ihre Krankenkassenkarten zu ziehen, um ihre persönlichen Daten, zum Beispiel Namen und Adresse, weiterzugeben. Schließlich wurde ihnen im hinteren Rachen die Probe entnommen, was viele als unangenehm empfanden, aber gleichzeitig als unumgänglich. Im Laufe des Sonntags erfuhren sie über einen QR-Code mit persönlichem Identitätssystem ihre Corona-Testergebnisse, spätestens 30 Stunden nach den Probenahmen. Die meisten Personen kommen nicht freiwillig zur DRK-Drive-In-Teststation, auch wenn es offiziell ein freiwilliger Test ist. „Viele benötigen das Testergebnis“, sagt Alexandra Kalaitzidis als Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Niederrhein. „Sie haben ganz unterschiedliche Gründe. Einige arbeiten in den Niederlanden oder in Belgien. Sie benötigen regelmäßige Tests, die von den Unternehmen gefordert werden, manchmal wöchentlich. Einige sind Saisonarbeiter aus Polen und Rumänien. Sie brauchen die Testergebnisse, um hier mit der Arbeit starten zu können. Einige wollen in Reha oder Kur fahren. Sie haben negative Testergebnisse vorzulegen. Wiederum andere wollen in den Urlaub fliegen oder kommen aus dem Urlaub zurück. Auch sie brauchen die
Testergebnisse.“Als sich im September das Leben wieder stärker in Gebäude verlagerte und damit die Corona-Übertragung über Aerosole wieder zunahm, entschied der DRK-Kreisverband eine Teststation für Selbstzahler einzurichten. Er eröffnete diese am 17. Oktober auf dem DRK-Gelände am Melkweg im Rheinberger Gewerbegebiet Winterswick. Der Andrang war groß. Die wartenden Autofahrer schränkten mit ihren Fahrzeugen den fließenden Verkehr stark ein. So entschied der DRK-Kreisverband, die Teststation auf den Parkplatz am Bendsteg
in Kamp-Lintfort zu verlegen, der seit der Schließung des Lintforter Bergwerks Ende 2012 leer steht, wenn von einer Zwischennutzung als Asylbewerberzeltstadt und als Parkplatz für die Landesgartenschau abgesehen wird. Der DRK-Kreisverband richtete vor zwei Wochen mit offenen Zelten zwei Spuren für Autos und eine für Fußgänger ein, von den zu den Öffnungstagen am Mittwochnachmittag und am Samstagvormittag oft nur eine Spur für Autos geöffnet ist. Die anderen Tage unter der Woche nutzt das Kreisgesundheitsamt die Anlage. „Die Nachfrage nach Tests ist groß“, sagt Kalaitzidis. Die Teststation solle, so die vorläufige Planung, bis zum Frühjahr 2021 am Bendsteg stehen bleiben. Dann sei zu sehen, wie sich der Verlauf der Fallzahlen entwickelt habe und wie die Nachfrage nach Tests sei. Die Proben lässt der DRK-Kreisverband zu einem Labor bringen, nachdem die Testung am Mittwochabend und am Samstagmittag abgeschlossen sind. „Das Labor arbeitet 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche“, sagt Alexandra Kalaitzidis. „Im Regelfall liegt das Ergebnis nach 24 Stunden vor, spätestens nach 30.“