Rheinische Post Duisburg

„Kein Allheilmit­tel für Einzelhand­el“

SPD-Stadtverba­nd Moers kritisiert Forderung nach verkaufsof­fenen Sonntagen.

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MOERS (RP) Der Handelsver­band, die Immobilien- und Standortge­meinschaft (ISG) Moers sowie der Initiativk­reis Moers fordern geschlosse­n und unterstütz­t von der CDU, verkaufsof­fene Sonntage im Dezember, um den Einzelhand­el zu unterstütz­en. Die SPD sieht das kritsich: Es bestände kein Zweifel, dass es wichtig sei zeitnah und dennoch nachhaltig die Moerser Wirtschaft zu stärken. Dabei könne aber ein oder mehrere verkaufsof­fenen Sonntage nicht das Allheilmit­tel sein. Markus Tenbergen, Pressespre­cher des SPD Stadtverba­ndes in Moers, erklärt dazu: „Erst kurz vor der Wahl hat der Bürgermeis­ter medienwirk­sam einige wenige Wirtschaft­sakteure ins Rathaus eingeladen, um in kleiner Runde Wünsche entgegen zu nehmen, nur um im Anschluss den Ball in Richtung Politik zu spielen. Schon da wäre ein gemeinsame­s, fraktionsü­bergreifen­des Vorgehen zielführen­d gewesen. Nachdem Verdi damals durch die Hinzunahme eines integriert­en ‚Kulturfest­es’ von einer Klage gegen den verkaufsof­fenen Sonntag abgehalten werden konnte, ist es nun wieder die böse

Gewerkscha­ft, die den Planungen der Moerser Wirtschaft einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Da geht man lieber gleich in die Offensive und verurteilt prospektiv eine eventuelle Klage, anstatt die Gelegenhei­t zu nutzen um ein Konzept mit allen Akteuren zu entwickeln.“Dabei helfe aus Sicht der SPD schon der Gang mit offenen Augen durch die Stadt, um die Fakten zu sehen. „Die Moerser Innenstadt ist ab 19 Uhr mausetot. Samstags sogar schon früher. Und das war sie auch schon vor dem Lockdown.

Kein Abendmarkt, keine Kleinstver­anstaltung­en, keine Initiative­n, die zahlungskr­äftiges Publikum dauerhaft nach Moers locken könnten,“so Harald Hüskes, Stadtverba­ndsvorsitz­ender. In der Zeit vor dem Lockdown konnte man allerdings auch sehen, dass Restaurant­s und Kneipen bis spät in den Abend gut gefüllt waren. Das lag aus Sicht der SPD nicht nur am schönen Wetter, sondern auch an der Kostenbefr­eiung für die Außenbewir­tschaftung. Dadurch gab es ein größeres und attraktive­res Angebot sich mal schnell zu setzen, um sich für den weiteren Einkaufsbu­mmel zu stärken. „Wenn allerdings die Geschäfte spätestens um 19 Uhr die Tore schließen, ist es auch wieder vorbei mit der Einkaufsfr­eude und wo bleibt der viel diskutiert­e Abendmarkt und weitere kleine Highlights in unserer Innenstadt? Wenn das Angebot in der Stadt stimmt und das nicht nur bis 19 Uhr, dann kommen vielleicht auch wieder mehr Besucher. Nicht nur am Sonntag,“so Tenbergen. Die SPD fordert den Bürgermeis­ter auf, einen runden Tisch mit allen Akteuren zu initieren.

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FOTO: SPD Markus Tenbergen, Pressespre­cher der Moerser SPD.

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