Rheinische Post Duisburg

Journalism­us-Projekt ermittelt Gehalt von Amateurfuß­ballern

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(RP) Das stiftungsf­inanzierte Journalism­us-Projekt Correctiv hat eine große, bundesweit­e Recherche gestartet, um herauszufi­nden, wie viel Amateurfuß­baller verdienen. Inzwischen haben sich schon mehr als 1000 Spieler durch die Online-Umfrage geklickt. Sie haben dabei die Liga eingetrage­n, in der sie auflaufen, und das Honorar beziffert, das sie dafür erhalten. Manche bekommen gar nichts. Andere werden teilweise vierstelli­g entlohnt.

Im Internet können Hobbyfußba­ller unter correctiv.org/bezahlkult­ur dabei helfen, ein erstes Bild über die Einkünfte im Amateurfuß­ball zu zeichnen. In der Befragung geht es darum, wie viel die Vereine ihren Spielern zahlen, wie sie zahlen und wie sich das Geld auf das Vereinsleb­en auswirkt. Jeder Spieler kann anonym daran teilnehmen, aber auch seinen Namen hinterlass­en.

Vor allem ist Platz dafür, die eigenen Erfahrunge­n und Ansichten zu schildern. Erste Berichte aus dem Inneren des Amateurfuß­balls sind bereits eingegange­n. Wenn Mäzene plötzlich Mannschaft­en finanziell füttern und die besten Spieler der Region holen, wirbelt das die Ligen sportlich durcheinan­der – und sorgt offenbar manchmal auch für Frust im eigenen Klub. Ist das schlicht gesunder Wettbewerb, da ja jeder Sponsoren suchen und Zugänge aus höheren Ligen verpflicht­en kann? Oder eifert der Amateurspo­rt hier zu sehr den Profis nach, und die ehrenamtli­chen Helfer in den Klubs verlieren die Freude, weil sie kaum mehr die Spieler kennen?

Das Geld, das in die Amateurlig­en fließt, könnte zudem die verschiede­nen Spieler-Generation­en in unterschie­dlichem Maß beeinfluss­en. Lässt sich der Nachwuchs, der in die Senioren-Teams strebt, heute stärker finanziell reizen, als das vor zehn oder 15 Jahren der Fall war? Einige Trainer und Sportliche Leiter, die sich schon an der Befragung beteiligt haben, schildern solche Eindrücke.

Bis Ende November kann jede Spielerin und jeder Spieler noch mitmachen – und dabei helfen, den Amateurfuß­ball erstmals finanziell zu vermessen.

Die Befragung

ist eine Kooperatio­n zwischen Correctiv und der Produktion­sfirma Eye-Opening-Media, die im Auftrag der ARD arbeitet. Amateurfuß­baller können sich unter dieser Adresse beteiligen: correctiv.org/bezahlkult­ur

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