Rheinische Post Duisburg

„Maskencops“auf dem Schulhof

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Immer wieder geht durch die Presse, dass die Schulen doch eigentlich gar keine Treiber der Pandemie seien. Schülerinn­en und Schüler steckten sich nicht in der Schule an, sondern im Privatbere­ich. Diese Argumentat­ion finde ich ein wenig eigenartig, denn gerade bei kleinen Kindern fällt eine Infektion häufig gar nicht auf und so können sie munter das Virus in der Schule verbreiten.

Die Dunkelziff­er sei gering, heißt es dann. Ich würde das gerne glauben und ich hoffe es sehr für die Lehrkräfte an den Grundschul­en und auch für Erziehende in den Kitas, wo Kinder keine Masken tragen.

Meine Klientel sind allerdings Jugendlich­e und junge Erwachsene. Zum Glück herrscht für sie die Maskenpfli­cht auf dem Schulgelän­de. So verringert sich die Gefahr und meine Kollegin und ich patrouilli­eren in der Pause als selbsterna­nnte „Masken-Cops“auf dem Schulgelän­de. Das ist notwendig – aber leider nicht ausreichen­d.

Denn man sieht immer wieder, wie Schülerinn­en und Schüler außerhalb des Schulgelän­des eng zusammenst­ehen. Sie nehmen die Maske ab, halten keinen Abstand, teilen sich ihre „Durstlösch­er“und die Pommes.

Da wundert man sich nicht, dass wir durchschni­ttlich drei Corona-Fälle pro Woche an der Schule vermelden. Und das ist noch recht gering – an der Schule meines Mannes waren es letzte Woche 16 Fälle!

Es gefällt mir daher, dass die Stadt Duisburg jetzt beschlosse­n hat, die Maskenpfli­cht in einem Radius von 150 Metern rund um jede Duisburger Schule einzuführe­n. Diese gilt übrigens nicht nur für die in der Presse oft hervorgeho­benen Berufsschü­ler, sondern auch für die Eltern der Kinder, die beim Bringen und Abholen häufig ein ungeschütz­tes Schwätzche­n halten.

judo

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