Warum die Müllgebühren leicht sinken
Im nächsten Jahr wird die Abfuhr des Restmülls für die Duisburger günstiger. Wir erklären, woran das liegt.
Im Jahr 2021 werden die Gebühren für die Restabfallentsorgung sinken – aber nur bei der sogenannten Leistungsgebühr. Für Müllbehälter, die von den Mitarbeitern der Wirtschaftsbetriebe aus Kellern, Schuppen oder Hinterhöfen selbst geholt werden müssen, fällt eine Servicegebühr an – und die wird im kommenden Jahr erhöht. Wir erklären die wichtigsten Fragen zur Müllgebührenkalkulation.
Wie verändern sich die Gebühren bei den gängigen Mülltonnengrößen? Grundsätzlich gilt: Je größer die Tonne oder der Container, desto größer ist auch die Einsparung. So kostet die wöchentliche Leerung einer 60-Liter-Rolltonne 2021 mit 153,32 Euro im Jahr 2,48 Euro weniger als 2020 – bei einer 240-Liter-Tonne beträgt die Einsparung 9,96 Euro.
Bei 14-tägiger Leerung liegen die Einsparungen bei 1,24 beziehungsweise 5,00 Euro. Anders ist es bei der Servicegebühr, Hier steigen die Kosten aufs Jahr gerechnet je nach Tonnengröße zwischen 1,08 und 2,44 Euro.
Was sind die Gründe für die leicht sinkenden Gebühren? Die Wirtschaftsbetriebe führen fünf Gründe an: geringere Personalkosten, geringere Aufwendungen für die Müllverbrennung, eine Auflösung der Überdeckung aus den Vorjahren, geringere Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie geringere Kosten für bezogenen Waren.
Was ist mit der Grundgebühr und den Kosten für die Biotonne? Sie bleiben stabil.
Wieso steigt die Servicegebühr? Hier gibt es eine feste Belegschaft, so die Wirtschaftsbetriebe zur Begründung. Dies gehe mit einer Personalkostensteigerung von 2,3 Prozent
einher und führe zu einer Erhöhung der Gebühr.
Und wie ist die Lage bei Sondereinzelleerungen? Auch sie werden leicht erhöht. Das liegt im Wesentlichen an einer neuen Berechnungsmethodik.
Wie werden die Müllgebühren kalkuliert? Grundsätzlich dürfen die Gebühren nicht höher sein als die Kosten. Die Wirtschaftsbetriebe sollen also durch die Müllabfuhr keinen Gewinn erwirtschaften. Deshalb werden Einnahmen und Ausgaben verglichen. Die Gebühren liegen so hoch, dass sie den Unterschied zwischen Einnahmen und Ausgaben ausgleichen.
Welche Einnahmen werden denn bei der Müllabfuhr mit eingerechnet? Außer der eigentlichen Gebühr für die Müllabfuhr kalkulieren die Wirtschaftsbetriebe für 2021 mit Einnahmen in Höhe von rund 7,1 Millionen Euro, die sich gebührenmindernd auswirken. Dazu zählen insbesondere auch Entgelte für die Anlieferung von Abfällen auf den vier Recyclinghöfen der Wirtschaftsbetriebe, die Erlöse aus dem Verkauf der Altpapiersammlung, die Erlöse der Altkleidersammlung, dem Geld für den Verkauf von Sekundärrohstoffen insbesondere Altmetalle, Erlöse aus Dienstleistungen für andere Gesellschaften im Konzern Stadt Duisburg sowie Entgelte aus dem Verkauf der Abfallsäcke für Haushaltsabfälle,
wenn die Tonnenkapazität einmal nicht ausreichen sollte.
Wie hoch ist denn das notwendige Gebührenaufkommen in Duisburg insgesamt? Das errechnet sich aus der Summe der sogenannten gebührenrelevanten Aufwendungen, die bei insgesamt rund 66,5 Millionen Euro liegen abzüglich der Einnahmen in Höhe von rund 7,1 Millionen Euro. Die Duisburger müssen also rund 59,4 Millionen Euro an Müllgebühren aufbringen, um die Kosten decken zu können.
Wer entscheidet darüber, wie hoch die Müllgebühren sein dürfen? Die Wirtschaftsbetriebe haben eine Abfallentsorgungsgebührensatzung aufgestellt, die der Rat in seiner Dezember-Sitzung „zustimmend zur Kenntnis nimmt“.
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