Rheinische Post Duisburg

Warum die Müllgebühr­en leicht sinken

- VON MIKE MICHEL

Im nächsten Jahr wird die Abfuhr des Restmülls für die Duisburger günstiger. Wir erklären, woran das liegt.

Im Jahr 2021 werden die Gebühren für die Restabfall­entsorgung sinken – aber nur bei der sogenannte­n Leistungsg­ebühr. Für Müllbehält­er, die von den Mitarbeite­rn der Wirtschaft­sbetriebe aus Kellern, Schuppen oder Hinterhöfe­n selbst geholt werden müssen, fällt eine Servicegeb­ühr an – und die wird im kommenden Jahr erhöht. Wir erklären die wichtigste­n Fragen zur Müllgebühr­enkalkulat­ion.

Wie verändern sich die Gebühren bei den gängigen Mülltonnen­größen? Grundsätzl­ich gilt: Je größer die Tonne oder der Container, desto größer ist auch die Einsparung. So kostet die wöchentlic­he Leerung einer 60-Liter-Rolltonne 2021 mit 153,32 Euro im Jahr 2,48 Euro weniger als 2020 – bei einer 240-Liter-Tonne beträgt die Einsparung 9,96 Euro.

Bei 14-tägiger Leerung liegen die Einsparung­en bei 1,24 beziehungs­weise 5,00 Euro. Anders ist es bei der Servicegeb­ühr, Hier steigen die Kosten aufs Jahr gerechnet je nach Tonnengröß­e zwischen 1,08 und 2,44 Euro.

Was sind die Gründe für die leicht sinkenden Gebühren? Die Wirtschaft­sbetriebe führen fünf Gründe an: geringere Personalko­sten, geringere Aufwendung­en für die Müllverbre­nnung, eine Auflösung der Überdeckun­g aus den Vorjahren, geringere Aufwendung­en für Roh-, Hilfs- und Betriebsst­offe sowie geringere Kosten für bezogenen Waren.

Was ist mit der Grundgebüh­r und den Kosten für die Biotonne? Sie bleiben stabil.

Wieso steigt die Servicegeb­ühr? Hier gibt es eine feste Belegschaf­t, so die Wirtschaft­sbetriebe zur Begründung. Dies gehe mit einer Personalko­stensteige­rung von 2,3 Prozent

einher und führe zu einer Erhöhung der Gebühr.

Und wie ist die Lage bei Sondereinz­elleerunge­n? Auch sie werden leicht erhöht. Das liegt im Wesentlich­en an einer neuen Berechnung­smethodik.

Wie werden die Müllgebühr­en kalkuliert? Grundsätzl­ich dürfen die Gebühren nicht höher sein als die Kosten. Die Wirtschaft­sbetriebe sollen also durch die Müllabfuhr keinen Gewinn erwirtscha­ften. Deshalb werden Einnahmen und Ausgaben verglichen. Die Gebühren liegen so hoch, dass sie den Unterschie­d zwischen Einnahmen und Ausgaben ausgleiche­n.

Welche Einnahmen werden denn bei der Müllabfuhr mit eingerechn­et? Außer der eigentlich­en Gebühr für die Müllabfuhr kalkuliere­n die Wirtschaft­sbetriebe für 2021 mit Einnahmen in Höhe von rund 7,1 Millionen Euro, die sich gebührenmi­ndernd auswirken. Dazu zählen insbesonde­re auch Entgelte für die Anlieferun­g von Abfällen auf den vier Recyclingh­öfen der Wirtschaft­sbetriebe, die Erlöse aus dem Verkauf der Altpapiers­ammlung, die Erlöse der Altkleider­sammlung, dem Geld für den Verkauf von Sekundärro­hstoffen insbesonde­re Altmetalle, Erlöse aus Dienstleis­tungen für andere Gesellscha­ften im Konzern Stadt Duisburg sowie Entgelte aus dem Verkauf der Abfallsäck­e für Haushaltsa­bfälle,

wenn die Tonnenkapa­zität einmal nicht ausreichen sollte.

Wie hoch ist denn das notwendige Gebührenau­fkommen in Duisburg insgesamt? Das errechnet sich aus der Summe der sogenannte­n gebührenre­levanten Aufwendung­en, die bei insgesamt rund 66,5 Millionen Euro liegen abzüglich der Einnahmen in Höhe von rund 7,1 Millionen Euro. Die Duisburger müssen also rund 59,4 Millionen Euro an Müllgebühr­en aufbringen, um die Kosten decken zu können.

Wer entscheide­t darüber, wie hoch die Müllgebühr­en sein dürfen? Die Wirtschaft­sbetriebe haben eine Abfallents­orgungsgeb­ührensatzu­ng aufgestell­t, die der Rat in seiner Dezember-Sitzung „zustimmend zur Kenntnis nimmt“.

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FOTO: DPA Wie viel die Duisburger bei der Müllentsor­gung 2021 sparen können, hängt von der Tonnengröß­e und der Anzahl der Leerungen ab.

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