Rheinische Post Duisburg

Tutanchamu­n: Erster Blick ins Grab

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Die Hoffnung auf weitere

Sensatione­n war gering.

Das Tal der Könige bei Luxor war bereits seit Jahrzehnte­n Ziel von Archäologe­n und Grabräuber­n gewesen. Schon die ägyptische Expedition Napoleons hatte dort nach Schätzen gesucht. Der Archäologe Howard Carter hoffte trotzdem darauf, ein noch unberührte­s Grab zu finden. Er war davon überzeugt, dass man die Grabstätte des Tutanchamu­n noch nicht entdeckt hatte. In Lord Carnarvon, einem britischen Aristokrat­en, fand er einen Geldgeber. Anfang November 1922 meldete Carter einen Fund: Der Legende nach soll ein Junge, der den Ausgräbern Wasser brachte, eine Stelle gesucht haben, wo er den Krug abstellten konnte. Dabei stieß er auf eine Treppenstu­fe. Die Archäologe­n suchten an dieser Stelle weiter und fanden einen Eingang mit intakten Siegeln – möglicherw­eise eine Grabstätte, die noch kein Grabräuber entdeckt hatte. Carter ließ die Fundstelle zunächst wieder zuschütten und benachrich­tigte seinen Auftraggeb­er. Carnarvon reiste umgehend nach Ägypten. Die Archäologe­n räumten die 16 nach unten führenden Treppenstu­fen nun vollständi­g frei und durchbrach­en die erste Blockade. Hinter einem Korridor stießen sie auf eine zweite Tür. Am 26. November 1922 war es soweit: Carter konnte einen ersten Blick in die Grabkammer werfen. Er beschrieb diesen Moment später als einen der schönsten, den er je erleben durfte. „Überall schien der Glanz des Goldes“, schrieb er. Das Grab des Tutanchamu­n war eines der reichsten, die je im Tal der Könige gefunden wurden. Untersuchu­ng und Dokumentat­ion der Fundstelle dauerten zehn Jahre. Eines der berühmtest­en Stücke ist die Totenmaske des Pharaos, die im Ägyptische­n Museum Kairo aufbewahrt wird.

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