Landessportbund fordert zügige Lockerungen für Vereine
Mit der Aktion #trotzdemSPORT will der LSB den Vereinssport unterstützen. Konkret gibt es Corona-Hilfspakete für arg getroffene Klubs.
(the) Der zweite Lockdown hat viele hart getroffen – da machen die Sportvereine keine Ausnahme. „Wir halten uns an die Regeln, um die Pandemie erfolgreich zu bekämpfen“, sagt Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. Der Austausch mit der Politik sei gut, er sagt aber auch: „Ich wünsche, dass wir als Teil der Lösung und nicht des Problems gesehen werden.“Daher hat der LSB nun die Aktion #trotzdemSPORT ins Leben gerufen, die der Stadtsportbund Duisburg unterstützt.
Klett sieht drei Adressaten. „Da sind zum einen unsere 18.100 Vereine mit rund fünf Millionen Mitgliedern“, so der LSB-Chef. „Wir müssen nun durchhalten und weitermachen. Es gibt Möglichkeiten, auch unter den aktuellen Regeln weiterzuarbeiten.“Dabei betont er, wie wichtig der Sport ist und gesellschaftlich wie medizinisch bedeutender ist, als nur ein Tor mehr zu schießen oder einen bestimmten Platz zu erreichen. „Es geht darum, körperlich gesund zu bleiben, das Immunsystem zu stärken und geistige Fitness aufrechtzuerhalten. Auch für Kinder und Jugendliche ist Sport besonders wichtig.“Er verweist dabei auf die Unterstützung der in NRW 54 Stadt- und Kreissportbünde.
Zweiter Adressat des LSB sind die Vereinsmitglieder. „Bleiben Sie Ihren Vereinen treu. Helfen Sie den Vereinen, diese Zeit zu überwinden. Unterstützen Sie die Trainer und Vorstandsmitglieder“, appelliert Klett. „Damit die Vereine in einigen Monaten mit gleicher Kraft weiterarbeiten können.“
Und nicht zuletzt richtet sich der Landessportbund des bevölkerungsreichsten Bundeslandes an die Politik. „Wir müssen alles tun, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen. Aber wir müssen auch möglichst schnell, und das am besten noch im Dezember, zum Sport zurückfinden und den Vereinen und Menschen ermöglichen, wieder zu trainieren. Nicht nur individuell, sondern auch unter Anleitung von Trainerinnen und Trainern und beginnend in Kleingruppen, die dann größer werden müssen. Das gilt für Sport im Freien, aber auch für Kontaktsport in der Halle.“
Klett verweist dabei darauf, dass sich seit der Lockerung in Folge des ersten Lockdowns keine Hotspot-Situationen durch den Sport entwickelt hätten, weil die Vereine und Verbände für funktionierende Hygienekonzepte gesorgt hätten. „Daher müssen wir zum Sport zurückfinden. Es geht dabei auch um notwendigen Reha-Sport oder auch um Schwimmunterricht für Kinder und Jugendliche, weil wir dort zu große Defizite haben“, so Klett.
Der Duisburger Stadtsportbund unterstützt den LSB bei seinen Forderungen, hat aber bis zu ersten
Lockerungen auch Konzepte, um weiterhin aktiv zu bleiben. „Unser Angebot Beweg.dich@home“hat inzwischen eine große Fanbasis“, sagt SSB-Geschäftsführer Uwe
Busch über das Online-Angebot, das über Sportdeutschland.tv zu sehen ist. „Außerdem trainieren Individualsportler wie zum Beispiel Kanuten entsprechend ihrer Möglichkeiten
weiter.“Mit Blick auf eine mögliche Öffnung für den Sport sagt Stefan Klett: „Wir hoffen einfach auf eine größere Differenzierung.“
Dass es dabei auch um Existenzsorgen einiger Vereine geht, ist Klett bewusst. „Es gibt ein Soforthilfeprogramm in Höhe von insgesamt zehn Millionen Euro, das sich an Vereine richtet, die nachweislich aufgrund der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Probleme geraten sind“, so der LSB-Chef. „Über unser LSB-Portal können diese Hilfen beantragt werden.“
Darüber hinaus gibt es ein Hilfsprogramm für den sogenannten Viertliga-Sport, das sich – einfach ausgedrückt – an gehobenen Halbprofioder Amateursport von Vereinen richtet, die sich auf Leistungsniveau auf regionaler, sprich im Regelfall NRW-Ebene bewegen. „Auch diese Hilfen werden über den Landessportbund koordiniert“, sagt Klett.