Grüner Gestaltungswille
Ohne sentimental oder pathetisch zu klingen: Diese Tage und Wochen sind der richtige Zeitpunkt, um zum Nachdenken zu kommen, zur Besinnung – und zu solidarischem Handeln. Und was passiert an diesen Wochenenden in Duisburg? Am vergangenen Wochenende waren vemeindliche „Querdenker“unterwegs, an diesem Wochenende werden sich Pegida-Strategen in unserer Stadt versammeln. Selbstverständlich mit der erklärten Absicht, fürs Allgemeinwohl unterwegs zu sein. Nun, jeder darf bei uns seine Meinung öffentlich kundtun und dafür auf die Straße gehen – wenn er sich dabei an die Spielregeln hält, die für alle gelten. Was aber ist, wenn die „Demonstranten“darauf pfeifen und eigentlich nur auf Provokation aus sind? Für Selbstdarsteller und Leugner des Offensichtlichen ist auf Duisburgs Straßen und Plätzen kein Raum. Weder sollte ihnen übermäßige Aufmerksamkeit medialer Art zu Teil werden noch muss die ganze Stadt mobilisiert werden, wenn ein Häuflein Wirrköpfe sich in Duisburg versammeln. Dass sie eine kleine Minderheit sind – und bleiben werden – wird so am offensichtlichsten.
Opposition ist Mist – das hat Franz Müntefering einst erklärt, und das scheinen die Duisburger Grünen ganz ähnlich zu sehen. Dass sie künftig auch in unserer Stadt mitregieren wollen, ist angesichts ihres Wahlerfolges und 19 Ratsmandaten durchaus nachvollziehbar. Und so musste die Nachricht in dieser Woche, dass man mit der SPD die Sondierungsgespräche vertiefen wolle, nicht weiter verwundern. Der Wunsch der Grünen, mitzugestalten, mehr grüne Themen wie Klimaschutz, Umwelt und Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu stellen und in der praktischen Politik bei der Stadtgestaltung einfließen zu lassen, ist unbedingt nachvollziehbar.
Das hat schließlich auch etwas mit Verantwortung zu tun. Spannend ist nun, wie sich die SPD dazu verhält. Sich einseitig an einen grünen Partner zu klammern und ohne eigene Mehrheit im Rat zu agieren, das ist nicht unbedingt eine solide Basis. Schon gar nicht in Zeiten wie diese.