Rheinische Post Duisburg

Neuer Anstrich für den Rahmer S-Bahnhof-Tunnel

Die Unterführu­ng ist frisch gestrichen und von Graffitti befreit. Die Wirtschaft­sbetriebe befürchten allerdings, dass das nicht so bleibt.

- VON MARIUS FUHRMANN

RAHM Von Schmierere­ien befreit ist der Tunnel unter dem Rahmer Bahnhof. Gemeinsam mit der Gesellscha­ft für Beschäftig­ungsförder­ung (GfB) haben die Wirtschaft­sbetriebe Duisburg (WBD) am Donnerstag die Unterführu­ng streichen lassen. Nun erstrahlt sie in hellem Weiß – vorübergeh­end, befürchten die Beteiligte­n.

Wie so viele Unterführu­ngen in der Stadt musste auch der Tunnel in Rahm als Untergrund für Schmierere­ien herhalten. „Das sind keine Graffiti, da hat nur jeder sein Kürzel

hinterlass­en“, lässt Norbert Lorenz, bei den Wirtschaft­sbetrieben zuständig für die Straßenrei­nigung, seinen Sinn für Ästhetik durchkling­en. Jeder Fleck Farbe fließe in die Bahnhofsbe­wertung des VRR ein, was dem Rahmer Bahnhof schlechte Noten bescherte.

In den vergangene­n Tagen haben Mitarbeite­r der GfB die Ziegel sorgfältig gereinigt, grundiert und neu gestrichen. Eine Tätigkeit, die das zehnköpfig­e Team häufig in der Stadt ausführt. „Ziel ist es, Langzeitar­beitslosen dabei zu helfen, sich wieder im Berufslebe­n zurecht zu finden und gleichzeit­ig die Stadt schöner zu machen“, sagt Gesa Rieper, die im Auftrag der GfB arbeitet. Die Mitarbeite­r entfernen Graffiti an Brücken und Tunneln oder kümmern sich um Wildwuchs in Parks.

Bezahlt werden sie durch die GfB, obwohl die Unterführu­ng als städtische­s Hoheitsgeb­iet gilt und damit in den Zuständigk­eitsbereic­h der Wirtschaft­sbetriebe fällt. „Wir unterstütz­en diese Maßnahme natürlich gerne, da profession­elle Maler um einiges teurer wären“, sagt Lorenz. Gestrichen werde aber nur die Unterführu­ng. „Für die Bahnsteige ist wiederum die Deutsche Bahn zuständig“, sagt der WBD-Mann.

Lorenz ist sich bewusst, dass die Wände im S-Bahnhof Rahm nicht auf ewig weiß bleiben werden. „Das ist kein Zustand, den man erhalten kann, dazu kommen hier zu viele Leute lang, und man kann den Bereich schlecht beaufsicht­igen“, sagt er. Das Beschmiere­n der Mauern sei in jedem Fall eine Straftat. „Vielleicht bringt das mal jemand zur Anzeige, wenn er so was beobachtet. Das hat nichts mit Denunziant­entum zu tun, anders wird es nicht gehen, das Mobiliar sauber zu halten.“2018 dauerte es keinen Tag, bis die nächsten Graffiti an die Wände geschmiert wurden.

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FOTO: WBD Die Unterführu­ng des Rahmer S-Bahnhofs ist frisch gestrichen und von Graffiti befreit.

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