Spenden-Gala für Kinder live im Netz
Gemeinsam mit der gleichnamigen Hilfsorganisation haben die Duisburger Karmariders eine Childaid-Night auf die Beine gestellt. Sie wird am heutigen Samstag auf Youtube übertragen.
RHEINHAUSEN Wollten Sie immer schon mal mit Herbert Knebel gemütlich auf dem Sofa sitzen? Gar kein Problem, das geht, und zwar am heutigen Samstag pünktlich um 19.30 Uhr. Tatsächlich nicht bei ARD und ZDF, sondern auf Youtube. Aber auch diesen Kanal können viele Smart-TVs schon streamen, und das Fernseherlebnis ist genauso gut wie bei den herkömmlichen Sendern. Ok, Herbert wird dann nicht direkt neben Ihnen sitzen, aber als Schirmherr der Duisburger Karmariders wird er definitiv die große Childaid-Night live mitverfolgen.
Die radelnden Spendensammler sind Kooperationspartner der hessischen Hilfsorganisation und haben das Pilotprojekt mit auf die Beine gestellt. „Vor zwei bis drei Monaten haben wir uns gemeinsam überlegt, was wir machen können, um weitere Spenden sammeln zu können“, sagt Tobias Schüppen vom Karmariders-Vorstand.
Der 2008 gegründete Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Bildungssituation in Indien zu verbessern und organisiert seitdem jedes Jahr Radtouren durchs Ruhrgebiet, bei denen ganz viele Leute mitradeln und auch ordentlich spenden. Ist dieses Jahr natürlich schlecht gewesen, da die Tour nur im ganz kleinen Rahmen gefahren werden konnte.
„Es gab außerdem in den letzten Jahren immer wieder Geburtstage oder Hochzeiten, bei denen sich die Gastgeber keine Geschenke, sondern Spenden für uns gewünscht haben. Da kamen schon große Summen zustande“, sagt Schüppen. Seit Gründung des Vereins haben die Riders gut eine Viertelmillion Euro gesammelt. Da momentan nicht gefeiert werden darf, wird auch nicht gespendet. Noch können Childaid und die Karmariders ihre angestoßenen Projekte in Indien weiterfinanzieren, aber so langsam wird es doch knapp.
Zusätzlich hat die Pandemie die wirtschaftliche Situation in dem Schwellenland extrem verschärft, sodass die Lebenshaltungskosten sich in einigen Regionen vervierfacht haben. Viele Kinder hungern, weil ihre Eltern ihre Jobs verloren haben, da die westlichen Konzerne, vor allem bekannte Modelabels, ihre Aufträge storniert haben und es in Indien kein soziales Absicherungssystem gibt.
Also haben beide Organisationen sich kurzerhand überlegt, ihre Aktionen ins Internet zu verlegen und eine hochprofessionelle Show auf die Beine zu stellen. Zuerst wurde zumindest mit ein bisschen Publikum geplant, doch durch den Teil-Lockdown müssen die Künstler nun ganz auf Besucher verzichten, was Herbert Knebel und allen anderen Zuschauern zu Hause aber wahrscheinlich gar nicht wirklich fehlen wird, denn all die routinierten Künstler, die ihre Teilnahme zugesagt haben, sind es mittlerweile gewohnt, auch ohne Fans zu performen.
Moderiert wird die Show von Mitri Sirin, der vielen aus dem Morgenmagazin bekannt ist. Der Journalist ist seit Jahren Botschafter von
Childaid und engagiert sich ehrenamtlich für das Kinderhilfswerk. Sonst mit dabei sind Max Giesinger, Alin Coen, Gesine Cukrowski, Ursula Karven und Mentalmagier Nicolai Friedrich. Und natürlich werden auch die Karmariders in einem eingespielten Videobeitrag zu sehen sein. Aufgezeichnet oder gestreamt wird das ganze Spektakel in der Nähe von Mainz, in dem großen Zirkuszelt der Familie Waldoni.
„Wir sind froh, dass wir eine Art Probedurchlauf machen konnten, denn Mitte November gab es von Childaid schon mal einen Livestream. Bis auf kleine Tonprobleme
ganz zu Anfang hat da alles geklappt“, sagt Tobias Schüppen und ist schon total gespannt und aufgeregt, wie das wohl so alles werden wird mit Abstand und Distanz im Internet. Das Wichtigste ist allerdings die Spendensumme, die schließlich am Ende für die Kinder in Indien unter dem Strich stehen wird. Gespendet werden kann und soll direkt in der laufenden Sendung. Je mehr, desto besser.
Wer zuschauen möchte, muss heute bei Youtube einfach #Childaid Night eingeben oder die Links auf den jeweiligen Homepages der Vereine nutzen.