„Too Much Heaven“: Song für Kinder
Plateauschuhe, Fönfrisur und bis zum Bauchnabel geöffnete Rüschenhemden – so standen die Brüder Barry, Robin und Maurice Gibb am 9. Januar 1979 auf der Bühne der Vereinten Nationen in New York. Das Kinderhilfswerk Unicef hatte verschiedene Künstler – darunter auch Abba, Rod Stewart und Donna Summer – zum Konzert „Music for Unicef“eingeladen. Die Brüder Gibb, besser bekannt als Bee Gees, versprachen, alle künftigen Einnahmen ihres neuen Songs „Too Much Heaven“an Unicef zu spenden. Das Lied war ein halbes Jahr zuvor als Single veröffentlicht worden, nach dem Konzert erschien es auf dem Album „Spirits Having Flown“. Schon das Konzert selbst war ein großer Erfolg für das Kinderhilfswerk. Man hatte für 1979 das „Internationale Jahr des Kindes“ausgerufen, um auf Kinderrechte aufmerksam zu machen. Die durch das Benefizkonzert beworbene Spendenaktion spülte rund 50 Millionen US-Dollar in die Kassen. Der Bee-Gees-Song landete schnell auf dem ersten Platz der amerikanischen BillBoard-Charts. Das Album wurde mehr als 20 Millionen Mal verkauft. Die Brüder überwiesen rund sieben Millionen US-Dollar an Unicef, spätere Einnahmen sollen die Spende auf geschätzt zehn Millionen US-Dollar erweitert haben. Uno-Generalsekretär Kurt Waldheim sprach von einer „außergewöhnlichen und generösen“Aktion. US-Präsident Jimmy Carter lud die Bee Gees zum Dank ins Weiße Haus ein. Als die Band dem Präsidenten eine ihrer schwarzen Satinjacken als Präsent überreichten, winkte dieser ab. Er sei eigentlich kein großer Disco-Fan – anders als seine Tochter Amy: Die Zwölfjährige sei ein Riesenfan der Bee Gees.