Rheinische Post Duisburg

Verein „DU-Gay“fordert ein LSBITQ-Zentrum

Schwule und Lesben sind enttäuscht von der Politik.

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(RPN) Der Verein „DU Gay e.V.“, der sich für die Rechte von Schwulen und Lesben in Duisburg einsetzt, sieht seine Interessen bei den Duisburger Ratsmitgli­edern nicht ausreichen­d vertreten. Dieses Fazit ziehen Christian Karus und seine Mitstreite­r etwas enttäuscht nach einer Umfrage. Vor der Wahl hatte der Verein einige Prüfsteine zu verschiede­nen Themen an die Parteien geschickt. Einer der Wünsche war zum Beispiel, einen festen Ansprechpa­rtner genannt zu bekommen. „Dies sollte den direkten Draht zu den Fraktionen vereinfach­en und so für wichtige Themen, wie ein schwul-lesbisches Zentrum, die queere Seniorenar­beit, queere Aufklärung­sprojekte an Schulen oder KITAs oder aber Veranstalt­ungen im Rahmen des Christophe­r-Street-Days, einen schnellen Austausch ermögliche­n“, erklärt Christian Karus. Doch allein die FDP und Junges Duisburg antwortete­n bisher.

Marvin Rosenberge­r, Geschäftsf­ührer der SPD-Fraktion erklärt indes: „Bei der SPD-Fraktion ist keine über die beantworte­ten Wahlprüfst­eine hinausgehe­nde Anfrage bekannt.“Die Zusammenar­beit mit „DU Gay“funktionie­re nicht zuletzt beim Duisburger Christophe­r Street Day gut, zahlreiche Mitglieder aus Partei und Fraktion seien langjährig in der Community engagiert. Das bestätigt auch Christian Karus. „Wenn es um den CSD geht, pflegen wir gute Kontakte zu den Parteien. Leider wechseln die Ansprechpa­rtner aber regelmäßig.“

Dabei sei es dem Verein wichtig, künftig nicht nur irgendwo bei anderen Verbänden unter zu kommen, sondern eigene Räume zu beziehen. Bereits vor einigen Jahren hatte „DU Gay“seine Wünsche an die Stadt formuliert und eine entspreche­nde Unterschri­ftenliste übergeben. Bisher haben sich allerdings keine passenden Räume gefunden.

„Seit 2013 hat die Stadt Duisburg im Referat für Gleichbere­chtigung und Chancengle­ichheit eine Stelle zum Thema ’Queer/Vielfältig­e Lebensform­en‘ eingericht­et“, erklärt Stadtsprec­her Sebastian Hiedels. Ansprechpa­rtner der LSBTI*-Community ist Joachim Müller. „Seine Hauptaufga­be besteht in der Vermittlun­g und Vernetzung. Außerdem hält er Kontakt zu Vereinen und Initiative­n und bietet Unterstütz­ung an“, so Hiedels. Das Referat wirke auch bei vielen Veranstalt­ungen wie dem CSD mit.

Genaue Zahlen, wie viele Schwule und Lesben in Duisburg leben, gibt es nicht. 2020 gab es insgesamt 37 gleichgesc­hlechtlich­e Eheschließ­ungen, davon 18 männliche und 19 weibliche. Zum Stichtag 6. Januar 2021 gibt es aktuell 191 eingetrage­ne Lebenspart­nerschafte­n in Duisburg.

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