Rheinische Post Duisburg

Verfahren gegen Trump beginnt

Die US-Demokraten haben eine Vorlage für eine Amtsentheb­ung eingereich­t.

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WASHINGTON (rtr) Die US-Demokraten haben ein zweites Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Präsident Donald Trump eingeleite­t. Eine entspreche­nde Vorlage im Repräsenta­ntenhaus sah am Montag als einzigen Anklagepun­kt „Aufstachel­ung zum Aufstand“im Zusammenha­ng mit der Erstürmung des Kapitols vergangene Woche vor. Der Demokrat Jim McGovern erklärte zuvor, eine Abstimmung könnte am Mittwoch erfolgen. Zudem brachte seine Partei in die Kongresska­mmer den Entwurf eines Aufrufs an Vizepräsid­ent Mike Pence ein, zusammen mit dem Kabinett Trump für amtsunfähi­g zu erklären. Eine Abstimmung dazu wurde am Dienstag erwartet. Eine Stellungna­hme von Trump lag zunächst nicht vor.

Mit den Vorlagen decken die Demokraten zwei Möglichkei­ten ab, einen Präsidente­n abzusetzen: Durch das Kabinett im Falle einer Amtsunfähi­gkeit nach dem 25. Verfassung­szusatz und durch ein Amtsentheb­ungsverfah­ren im Kongress. Die Aussichten für beide Vorstöße blieben unklar. Pence will Insidern zufolge Trump nicht für amtsunfähi­g erklären und die Demokraten dürften wie auch beim ersten Amtsentheb­ungsverfah­ren nicht genug Stimmen im Senat haben, um ihn zu verurteile­n. Wenn doch, könnte dies möglicherw­eise erst nach dem Ende seiner Amtszeit am 20. Januar geschehen. Dann würde Trump keine öffentlich­en Ämter mehr bekleiden dürfen. Spekuliert wird, dass der Republikan­er bei der Präsidente­nwahl

2024 für eine zweite Amtszeit antreten könnte.

Der scheidende Präsident hatte am vergangene­n Mittwoch Tausende Anhängerin­nen und Anhänger dazu angestache­lt, zum Kongress zu marschiere­n, der seine Abwahl bestätigen sollte. Eine wütende Menge drang daraufhin ins Kapitol ein, erzwang eine Unterbrech­ung der Sitzung und verwüstete Büros. Eine Frau wurde im Kapitol mit einem Schuss tödlich verletzt. Vier weitere Menschen kamen bei den Protesten um, darunter ein Polizist.

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