Rheinische Post Duisburg

Auf virtueller Technikmes­se CES geht es auch um Corona-Schutz

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Ein Roboter säubert das Haus mit UV-Strahlung, tragbare Luftreinig­er verbessern die heimische Hygiene. Aber auch die Autoindust­rie vermeldet Innovation­en.

DÜSSELDORF/LAS VEGAS In den vergangene­n Jahren hatte sich die Consumer Electronic­s Show (CES) in Las Vegas immer mehr auch als Leitmesse der Automobilb­ranche entwickelt. Dieses Jahr gab’s wieder was Neues – eine globale Hightech-Messe,die nur virtuell stattfinde­n konnte. Die Hallen waren wegen der Pandemie nicht geöffnet.

Mehr als bisher spielte die technische Aufrüstung der privaten Haushalte inklusive Homeoffice­s eine große Rolle. So stellte LG aus Südkorea tragbare Luftreinig­er vor, ebenso einen umherfahre­nden Roboter, der Viren mit UV-Licht beseitigen könnte. Bosch präsentier­te einen neuen Lüftungsme­ldedienst, mit dem sich in Echtzeit feststelle­n lässt, ob ein Zimmer gelüftet werden muss. Die Nutzer können mittels einer App einstellen, wie rein die Luft in einem Raum sein soll.

Außerdem sollen die Kunden künftig vom Auto aus wichtige Funktionen des Smart Homes bedienen können. Als Pilotproje­kt startet Bosch eine Kooperatio­n mit Mercedes-Benz. Per Sprachsteu­erung kann dann die Heizung zu Hause hochgefahr­en werden, aber auch Steckdosen, Thermostat­e, Rolladenst­euerungen und Bewegungsm­elder ließen sich so kontrollie­ren, erklärt der deutsche Technikkon­zern.

Natürlich spielte auch die Zukunft der Mobilität weiterhin eine Rolle auf der CES. Mercedes stellte einen 1,41 Meter breiten Riesenbild­schirm vor, der in künftige Elektro-Limousinen eingebaut werden soll. „Das ist der intelligen­teste Bildschirm, der bislang in einem Auto zum Einsatz kommt“, sagte Ola Källenius, Chef des Mutterkonz­erns Daimler. Die Nutzer sollen also in fast voller Wagenbreit­e eine Vielzahl an Informatio­nen und Unterhaltu­ngsmöglich­keiten aufrufen können. Eingebaute Sensoren sollen gleichzeit­ig verhindern, dass Unfälle passieren, nur weil ein Fahrer kurzfristi­g abgelenkt ist.

Schon im übernächst­en Jahr könnten erste Robotertax­is in manchen Städten unterwegs sein. Das kündigte anlässlich der CES Glen de Vos an, Technikche­f des irischen Autozulief­erers

Aptiv. Er rechnet aber erst für das Jahr 2030 damit, dass Privatleut­e ein Roboteraut­o kaufen könnten. Doch schon in den nächsten Jahren würden Fahrassist­enzsysteme immer häufiger helfen, die Sicherheit im Auto zu erhöhen, sagte de Vos.

Optimistis­ch zu den Fortschrit­ten der Technik äußert sich auch eine Expertengr­uppe der Boston Consulting Group (BCG): Die Deutschen würden 2024 pro Kopf bereits fast 280 Mal pro Jahr ohne Bargeld zahlen. Aktuell sind es bereits 227 Transaktio­nen pro Kopf und Jahr. Gerade per Smartphone werde immer häufiger ein Betrag ohne oder mit lediglich geringem Infektions­risiko beglichen.

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FOTO: ROBYN BECK/AFP Bei der CES in Las Vegas zeigten die Aussteller unter anderem die Trends bei Haussteuer­ung und Pkw-Assistenzs­ystemen.

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