Auf virtueller Technikmesse CES geht es auch um Corona-Schutz
Ein Roboter säubert das Haus mit UV-Strahlung, tragbare Luftreiniger verbessern die heimische Hygiene. Aber auch die Autoindustrie vermeldet Innovationen.
DÜSSELDORF/LAS VEGAS In den vergangenen Jahren hatte sich die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas immer mehr auch als Leitmesse der Automobilbranche entwickelt. Dieses Jahr gab’s wieder was Neues – eine globale Hightech-Messe,die nur virtuell stattfinden konnte. Die Hallen waren wegen der Pandemie nicht geöffnet.
Mehr als bisher spielte die technische Aufrüstung der privaten Haushalte inklusive Homeoffices eine große Rolle. So stellte LG aus Südkorea tragbare Luftreiniger vor, ebenso einen umherfahrenden Roboter, der Viren mit UV-Licht beseitigen könnte. Bosch präsentierte einen neuen Lüftungsmeldedienst, mit dem sich in Echtzeit feststellen lässt, ob ein Zimmer gelüftet werden muss. Die Nutzer können mittels einer App einstellen, wie rein die Luft in einem Raum sein soll.
Außerdem sollen die Kunden künftig vom Auto aus wichtige Funktionen des Smart Homes bedienen können. Als Pilotprojekt startet Bosch eine Kooperation mit Mercedes-Benz. Per Sprachsteuerung kann dann die Heizung zu Hause hochgefahren werden, aber auch Steckdosen, Thermostate, Rolladensteuerungen und Bewegungsmelder ließen sich so kontrollieren, erklärt der deutsche Technikkonzern.
Natürlich spielte auch die Zukunft der Mobilität weiterhin eine Rolle auf der CES. Mercedes stellte einen 1,41 Meter breiten Riesenbildschirm vor, der in künftige Elektro-Limousinen eingebaut werden soll. „Das ist der intelligenteste Bildschirm, der bislang in einem Auto zum Einsatz kommt“, sagte Ola Källenius, Chef des Mutterkonzerns Daimler. Die Nutzer sollen also in fast voller Wagenbreite eine Vielzahl an Informationen und Unterhaltungsmöglichkeiten aufrufen können. Eingebaute Sensoren sollen gleichzeitig verhindern, dass Unfälle passieren, nur weil ein Fahrer kurzfristig abgelenkt ist.
Schon im übernächsten Jahr könnten erste Robotertaxis in manchen Städten unterwegs sein. Das kündigte anlässlich der CES Glen de Vos an, Technikchef des irischen Autozulieferers
Aptiv. Er rechnet aber erst für das Jahr 2030 damit, dass Privatleute ein Roboterauto kaufen könnten. Doch schon in den nächsten Jahren würden Fahrassistenzsysteme immer häufiger helfen, die Sicherheit im Auto zu erhöhen, sagte de Vos.
Optimistisch zu den Fortschritten der Technik äußert sich auch eine Expertengruppe der Boston Consulting Group (BCG): Die Deutschen würden 2024 pro Kopf bereits fast 280 Mal pro Jahr ohne Bargeld zahlen. Aktuell sind es bereits 227 Transaktionen pro Kopf und Jahr. Gerade per Smartphone werde immer häufiger ein Betrag ohne oder mit lediglich geringem Infektionsrisiko beglichen.