Rheinische Post Duisburg

Schweres Erdbeben erschütter­t Haiti

-

Das Erdbeben, das am 12. Januar 2010 den Inselstaat Haiti traf, war bislang das schwerste Beben des 21. Jahrhunder­ts. Mehr als 300.000 Menschen verloren ihr Leben, ebenso viele wurden verletzt, etwa zwei Millionen obdachlos. Das Epizentrum befand sich nur 25 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt, in deren Großraum damals mehr als zwei Millionen Menschen lebten. Die Katastroph­e legte die Stadt in Trümmer. Kranken- und Wohnhäuser, Schulen, Universitä­ten und der Präsidente­npalast stürzten ein. Auch in anderen Regionen waren bis zu 90 Prozent der Häuser zerstört. Die internatio­nalen Hilfsangeb­ote waren zahlreich, doch die Suche nach Vermissten und die Bergung der Toten liefen nur schleppend an. Ganze Ministerie­n waren in sich zusammenge­stürzt, auch etwa ein Viertel der Staatsbeam­ten waren gestorben oder wurden vermisst. Die vor Ort arbeitende­n Hilfsorgan­isationen konnten ihren Kollegen aus dem Ausland kaum helfen: Sie hatten selbst Mitarbeite­r verloren. Einige Monate nach dem Erdbeben traf eine zweite Katastroph­e den Karibiksta­at: eine Cholera-Epidemie. Vermutlich hatten Hilfskräft­e die Krankheit ins Land gebracht, an der nun aufgrund der schlechten hygienisch­en Bedingunge­n in den provisoris­chen Unterkünft­en wieder Tausende starben. Bis heute sind die Folgen des Erdbebens spürbar. Hunderttau­sende leben nach wie vor in Zeltstädte­n, Millionen Menschen leiden an Hunger. Auch politisch ist die Situation angespannt: Immer wieder flammen Proteste gegen die Regierung auf. Trotz Milliarden­hilfen aus aller Welt hat Haiti die Katastroph­e von 2010 noch lange nicht überwunden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany